Innsbruck

Große Enttäuschung über Ende von Musikschule

Tirol
03.03.2023 15:00

Schluss, aus vorbei! Die Tage der privaten Johann-Sebastian-Bach-Musikschule in Innsbruck sind offenbar gezählt. Es fehlt am Geld. Land und Stadt zahlen keine Förderung mehr. Knapp 300 Schüler und 19 Lehrende müssen sich eine neue Heimat suchen, wenn nicht noch ein Wunder geschieht. 

„Die Enttäuschung bei Eltern, Kindern und Lehrern ist riesig, das Unverständnis ebenso“, sagt Direktorin Bärbel Weber von der Johann-Sebastian-Bach-Musikschule (JSBM) in Innsbruck. Seit wenigen Tagen ist das Ende der Einrichtung besiegelt. Nach zwölf Jahren muss die konfessionelle private Musikschule mit Öffentlichkeitsrecht im Sommer zusperren. Knapp 300 Schüler und 19 Lehrende sind betroffen.

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Es braucht, so wie im Pflichtschulbereich, alternative Lernmodelle. Solche Modelle haben wir gelebt. Das ist offenbar nicht mehr gewollt, weil wir nicht zum Mainstream passen.

Bärbel Weber, Direktorin der Johann-Sebastian-Bach-Musikschule

Der Versuch einer gesicherten Finanzierung sei gescheitert, erklären Weber und Geschäftsführer Gerhard Hof. Als Grund nennen sie die Entscheidung von Land und Stadt Innsbruck, die Förderungen einzustellen. Insgesamt 50.000 € waren es zuletzt pro Jahr. Land und Stadt verweisen auf Steigerungen in den vergangenen Jahren. Jetzt gibt es gar nichts mehr, obwohl Hof eigentlich mehr erhofft hat.

Eingliederung in das öffentliche System für Schulerhalter keine Option
Dieses Mehr wäre laut Land nur möglich, wenn aus der privaten Initiative eine öffentliche Musikschule wird. Für Hof und Weber keine Option, weil der Schulerhalter dennoch viel dazu zahlen müsse und die alternativen Lernmodelle der JSBM damit Geschichte seien. „Bei uns gibt es keine Pflichtprüfungen. Jeder, der Freude am Musizieren hat, kann kommen“, so Weber. Sie vergleicht die JSBM mit Waldorf- oder Montessori-Schulen: „Die haben ja auch ihre Berechtigung.“

Im Juli ist Schluss. Keiner in der Johann-Sebastian-Bach-Musikschule glaubt derzeit noch an eine Rettung in letzter Sekunde. Auch nicht daran, alle Schüler woanders unterbringen zu können. Von der Stadt heißt es dazu, man werde sich darum bemühen. 

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