Der in den vergangenen Monaten und Jahren oft in den Negativschlagzeilen befindliche Tiroler Kristallkonzern Swarovski wartet mit einem positiven Umsatzergebnis für das Geschäftsjahr 2022 auf: Man verzeichnete ein Wachstum von zehn Prozent gegenüber dem Jahr zuvor und kam bei einem Umsatz von 1,83 Milliarden Euro zu liegen, teilte das Unternehmen mit Stammsitz in Wattens am Freitag mit.
Nach drei Jahren mit erheblichen Verlusten habe das Geschäftsjahr 2022 mit einer „sehr starken Verbesserung auf ein nahezu positives Ergebnis“ geendet, freuten sich die Verantwortlichen. Und dies trotz eines „sehr volatilen geopolitischen und makroökonomischen Umfeldes“, wie ergänzt wurde.
Ein Umsatzplus habe in allen Produktkategorien erzielt werden können, angeführt von Schmuck mit 15 Prozent sowie allen Geschäftsfeldern mit Retail-Umsätzen von 13 Prozent und mit Industriekunden von fünf Prozent. Auch alle Märkte hätten, bis auf China, mit 18 Prozent zugelegt. Zudem würden alle Vertriebskanäle, einschließlich des Online-Vertriebs, Zugewinne (plus fünf Prozent) aufweisen.
Wir sind in allen Märkten - auch in China - vielversprechend in das Jahr 2023 gestartet.
CEO Alexis Nasard
„Außergewöhnliches Potenzial“
„Diese ermutigenden Ergebnisse bestätigen, dass unsere strategische Ausrichtung richtig ist und dass unsere ikonische Marke und unser Produkt außergewöhnliches Potenzial haben“, erklärte CEO Alexis Nasard. Die Geschäftsentwicklung des Jahres 2022 sei ein „erstes Resultat der 2020 eingeleiteten strategischen Transformation“.
Heftige Turbulenzen in vergangenen Jahren
Der Kristallkonzern hatte sich in den vergangenen Jahren mit starken Turbulenzen konfrontiert gesehen. Dies betraf einerseits die Konzernführung als auch die wirtschaftliche Situation, nicht zuletzt aufgrund der Coronakrise. Ex-CEO Robert Buchbauer leitete einen Umbau des Konzerns - mitsamt großflächigen Kündigungen in Wattens - ein, mit dem ein Teil des Familienclans nicht einverstanden war. Ein Schiedsgericht entschied schließlich, dass die Strukturreform rechtswidrig gewesen sei und rückabgewickelt werden müsse. Erstmals übernahm im vergangenen Jahr mit Nasard eine familienfremde Person die Unternehmensführung.
Erst Anfang Februar ortete die Tiroler Arbeiterkammer eine erneute „Kündigungswelle“ in Wattens. Dieser Darstellung trat der Konzern allerdings entgegen: Es gebe im Moment keine weiteren Pläne für einen „strukturellen Mitarbeiterabbau“ am Stammsitz.
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