Filialen weiter offen

Peek & Cloppenburg-Pleite trifft Österreich nicht

Wirtschaft
03.03.2023 16:39

Die deutsche Modekette Peek & Cloppenburg muss sich sanieren und hat ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt. Die österreichische Schwestergesellschaft mit 13 Filialen ist nicht vom Schutzschirm betroffen. Das gilt auch für weitere Gesellschaften der Gruppe in Deutschland und im Ausland.

Der Schutzschirm diene dazu, „den krisenbedingt angestoßenen Restrukturierungsprozess des Unternehmens zu beschleunigen“, erklärte das Unternehmen am Freitag. Die rund 6800 deutschen P&C-Beschäftigten erhalten in den kommenden drei Monaten Gehälter von der Agentur für Arbeit. Für die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co. KG wurde ebenfalls ein Antrag auf ein Schutzschirmverfahren gestellt. Am Heimatmarkt in Deutschland hat der Düsseldorfer Konzern 67 Filialen.

Geschäftsführung bleibt am Ruder
Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe das Schutzschirmverfahren gestartet, „um sich an die veränderten Marktbedingungen in Deutschland anzupassen und für die Zukunft neu aufzustellen“, erklärte das Unternehmen. Mit dem Schutzschirm werde das Unternehmen die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt in eigener Verantwortung erarbeiten und kurzfristig umsetzen. Die Leitung des Unternehmens bleibe in den Händen der Geschäftsführung.

Geschäftsführer Thomas Freude sagte der „Wirtschaftswoche“, im Laufe des Verfahrens „werden auch Arbeitsplätze wegfallen müssen“. Klar sei, „dass wir uns in der Zentrale all jene Hierarchieebenen und Bereiche genau anschauen werden, in denen die Kosten in den vergangenen Jahren überproportional gewachsen sind“. Zurzeit seien dort rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. „Das ist eine Größe, die nicht zum Geschäftsvolumen passt“, sagte Freude dem Blatt weiter.

Corona-Einbußen „können wir nicht einfach wegstecken“
Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe in der Corona-Zeit 30 Prozent Umsatz verloren und gleichzeitig viele Stellen in administrativen Bereichen geschaffen. „Das sind Einbußen, die wir nicht so einfach wegstecken können“, betonte der Geschäftsführer. Nach dem Ende der Corona-Auflagen sei die Erholung „nicht so stark wie erhofft“ ausgefallen, und „auch das vergangene Geschäftsjahr lief für uns nicht besonders erfolgreich“.

Die Zahl der Kundinnen und Kunden, die die Filialen besuchen, liege weiterhin unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Zudem müssten viele Kunden wegen der hohen Inflation derzeit sparen.

Online-Geschäft läuft kläglich
Hinzu kommen laut Freude Verluste im Online-Geschäft. „Die Erwartungen an das Online-Geschäft haben sich für uns nicht ansatzweise erfüllt“, sagte der Geschäftsführer der „Wirtschaftswoche“. Er kündigte an, dass es jetzt „in die Richtung: Store first statt Online first“ gehe. Die Filialen seien weiter das Fundament des Geschäfts. „Stand heute wollen wir alle Stores weiterbetreiben und dort auch auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.“

Peek & Cloppenburg Düsseldorf und Peek & Cloppenburg Hamburg sind zwei getrennte Unternehmen. Zur Düsseldorfer Gruppe gehören auch die Herrenausstatter Anson‘s und Magasin du Nord.

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