Der Wahlkampf ist vorbei, die Wahl steht vor der Tür; aber was ist beim „Kreuzerl-Machen“ besonders zu berücksichtigen? Und welche Aufgaben hat der Kärntner Landtag eigentlich?
Am Sonntag, 5. März, wählen wir den Kärntner Landtag; also das Parlament unseres Bundeslandes, das genau 36 Sitze zählt. Diese Sitze verteilen sich auf jene Parteien, die morgen zumindest fünf Prozent der Wählerstimmen erreichen (Stichwort: Fünf-Prozent-Hürde). Derzeit sind SP, VP, FP und Team Kärnten im Landtag vertreten (siehe Grafik unten), das könnte sich nun allerdings ändern - je nach Anzahl der Stimmen werden die Landtagssitze auf die Parteien aufgeteilt.
Wie funktioniert das mit den Vorzugsstimmen?
Wenn Sie Ihr Kreuzerl machen, haben Sie allerdings noch eine Option: Jeder Wähler, jede Wählerin kann drei Vorzugsstimmen vergeben und damit die Vergabe eines Mandates an eine spezielle Person besonders wünschen und so die Listenreihung beeinflussen. Aber Achtung: Vorzugsstimmen können nur an Kandidaten der gewählten Partei vergeben werden!
Jene Politiker, die nach der Wahl zu Abgeordneten angelobt werden, vertreten die Kärntner Bevölkerung, sind zuständig für Landesgesetze, wählen die Landtagspräsidenten, Bundesräte und Vertreter der Landesregierung. Üblicherweise stellt die stimmenstärkste Partei - um ganz genau zu sein; der mitgliederstärkste Landtagsklub - den Landeshauptmann.
Die Treffen des Landtages finden im Klagenfurter Landhaus statt, und zwar im Sitzungssaal hinter dem Großen Wappensaal. Sie sind öffentlich, können also besucht werden - die Zuschauergalerie ist allerdings recht klein, deshalb ist eine Anmeldung sinnvoll.
Das Geheimnis der kleinen Stiege
Im Großen Wappensaal sind übrigens 665 gemalte Wappen zu sehen. Gestaltet hat sie Kärntens bedeutendster Barockmaler, Josef Ferdinand Fromiller (1693-1760), nach einem Brand im Jahr 1723. Neben dem Großen gibt es auch den Kleinen Wappensaal mit 298 gemalten Wappen. Das Landhaus selbst, das sich zwischen Heiligengeistplatz und Altem Platz befindet, wurde von 1574 bis 1594 erbaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es Sitz der Gauleitung von Kärnten. Direkte Bombentreffer gab es keine, Fassade und Dach wurden jedoch beschädigt.
Nach der NS-Zeit beschlagnahmte die britische Besatzung das Landhaus, erst am 22. Juli 1948 tagte der Landtag wieder im Sitzungssaal. Lustig: Im Landhaushof steht vor dem Südturm eine kleine Steintreppe, die ursprünglich zum leichteren Besteigen der Pferde verwendet wurde.
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