Zwei Tiroler Ex-Berufssoldaten standen am Freitag wegen teilweise bizarrer Umtriebe in Innsbruck vor dem Richter. Dieser verhängte bedingte Haftstrafen (nicht rechtskräftig).
Waren es nur fragwürdige „Späße“ – oder NS-Wiederbetätigung? Zwei inzwischen aus dem Bundesheer ausgeschiedene Soldaten sorgten in der Pontlatzkaserne in Landeck für fragwürdige Erinnerungen an die Zeit vor 80 Jahren.
„Andenken an meinen Großvater“
So soll der Erstangeklagte andere Soldaten aufgefordert haben, ein rotes Holz-Ei mit Hakenkreuz zu küssen, was er bestritt. Nicht leugnen konnte er das Versenden von einschlägigen Bildern per WhatsApp. „Eine riesige Dummheit“, räumte er nun beim Schwurgerichtsprozess am Landesgericht ein. Um dann wieder zu verharmlosen, denn die NS-Devotionalien in seinem Wohnzimmer seien doch nur „Andenken an meinen Urgroßvater“.
„Sieg Heil“ herumgebrüllt
Der Zweitangeklagte bekannte sich nicht schuldig. Er soll ein Wehrmachts-Soldbuch als „seine Dienstvorschrift“ bezeichnet haben. Und dass seine Kameraden „Sieg Heil“ verstanden, als er doch nur harmlos mit „Berg Heil“ grüßte, sei ihm schleierhaft.
NS-Märsche aus der Bluetooth-Box
Garniert waren die Umtriebe mit „passender“ Musik aus der Bluetooth-Box – etwa dem „Erika-Marschlied“ aus der NS-Zeit. Die Einstellung des Erstangeklagten sei bekannt gewesen, sagte ein Zeuge. Andererseits seien die Angeklagten halt „die Unterhalter“ in der Kaserne gewesen.
Der Erstangeklagte bekannte sich „teilweise schuldig“, er fasste 18 Monate bedingte Haft und 6400 Euro Geldstrafe aus, für den Zweitangeklagten setzte es 14 Monate bedingt und 3100 Euro Gelstrafe. Nicht rechtskräftig.
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