Österreich drohen wegen seiner weiterhin hohen Abhängigkeit von russischem Gas teurere Kredite. Die Ratingagentur Fitch hat am Freitagabend zwar das zweithöchste Rating „AA+“ bestätigt, allerdings mit weiterhin negativem Ausblick. Österreich sei nämlich noch immer „beträchtlichen und langfristigen Risiken im Zusammenhang mit russischen Gasimporten ausgesetzt“, mahnen die Bonitätswächter.
Konkret befürchtet Fitch negative fiskalische Effekte einer Aufkündigung der langfristigen Gaslieferverträge. Diese Risiken seien umso bedeutender, als Österreich schon eine hohe Staatsverschuldung habe und das aktuelle Kreditrating wenig Spielraum lasse, „um weitere Schocks abzufedern“.
„Regierung fehlt klare Strategie“
Der türkis-grünen Regierung „fehlt eine klare Strategie, wie sie das nationale und EU-Ziel, die Abhängigkeit vom russischen Gas im Jahr 2027 zu beenden, erreichen will und wie das mit dem bis zum Jahr 2040 laufenden langfristigen Vertrag mit Gazprom in Einklang zu bringen ist“.
Die Ratingagentur mit dem Hauptsitz in New York hatte den Kreditausblick für Österreich im vergangenen Oktober von stabil auf negativ gesenkt und schon damals auf die hohe Abhängigkeit von russischem Gas verwiesen. Die Wirtschaftsaussichten für heuer sieht Fitch etwas optimistischer als noch im Herbst. Das Wirtschaftswachstum werde 0,4 Prozent betragen, was unter anderem mit den sinkenden Energiepreisen und Verbesserungen im Bereich Lieferketten zusammenhänge.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.