Heikle Entscheidung

Neue Straßenbahnen: Graz hat nur ein Angebot

Derzeit gibt es 85 Straßenbahn-Garnituren in Graz, 15 weitere sollen folgen.

(Bild: Richard Heintz)

Die steirische Landeshauptstadt Graz braucht 15 neue Straßenbahnen, die ersten davon spätestens Ende 2025. Doch nur ein Angebot ist eingelangt, Siemens hat sich überraschend zurückgezogen.

Am Montag starten die Bauarbeiten für die neue Straßenbahnstrecke ind er Grazer Innenstadt. Wenn sie Ende 2025 in Betrieb geht, wird es an anderer Stelle eng: bei den Bim-Garnituren. 85 haben die Graz Linien derzeit zur Verfügung, 15 neue sollen in einem ersten Schritt gekauft werden - zumindest vier bis sieben davon bräuchte man schon Ende 2025, sagt Holding-Vorstand Mark Perz.

Der Prozess läuft seit Jahren, die Ausschreibung hat sich verzögert, jetzt drängt die Zeit. Ende Februar endete die Abgabefrist - und es gab eine große Überraschung: Nur die Firma Alstom legte ein Angebot, Siemens (immerhin mit einem Fahrwerke-Kompetenzzentrum in Graz) stieg aus, obwohl es Testfahrten gegeben hat, die auch erfolgreich verlaufen sein sollen.

Siemens schaute schon einmal durch die Finger
Seitdem wird über die Gründe spekuliert - das Unternehmen selbst gab auf Anfrage keine Stellungnahme ab. Durchaus brisant ist, dass Siemens schon bei der bisher letzten Großinvestition vor mehr als zehn Jahren durch die Finger schaute, was durchaus für Verwerfungen sorgte. Zum Zug kam die Firma Stadler.

Ebenfalls brisant: Für die Erweiterung der Remise in Eggenberg braucht es ein Siemens-Grundstück. Dieser Verkauf erfolge aber unabhängig vom Bim-Deal, wird der „Krone“ versichert.

Heikle Entscheidung am 15. März
Das Angebot von Alstom soll etwas über den budgetierten 62 Millionen Euro liegen. Annehmen oder neu ausschreiben? Die Entscheidung soll bei einer Aufsichtsratssitzung der Holding am 15. März fallen. Bei den Graz Linien hofft man auf rasches grünes Licht.