Die „Krone“ hat berichtet: Anrainer am Schmiedweg in Maishofen laufen Sturm gegen Gemeinde-Pläne, rund um eine Siedlung weitere Firmen anzusiedeln. Die Lage für Resi Nussbaumer und Nachbarn ist prekär (s. Grafik re.): Auf der einen Seite grenzen die Anwesen an die Glemmerstraße. Auf der anderen Seite haben sich viele Firmen angesiedelt. Erst dank Flächenumwidmungen der Gemeinde. Und nun sollen auf der letzten freien grünen Wiese zum Drüberstreuen zwei Transportunternehmen mit 24-Stunden-Ausfahren bauen. Zum Einen handelt es sich um eine Firma, die Milch für eine Molkerei führt – auch mitten in der Nacht. Zum Anderen handelt es sich um einen Erdbewegungsbetrieb. Die Lkw würden nur wenige Meter neben den Wohnhäusern ihre Fahrten aufnehmen.
Baubewilligung ist da, Einspruch wird erhoben
Maishofens Bürgermeister Franz Eder hat der „Krone“ zuvor erklärt, er habe ja die Ansiedelung der Transportbetriebe „nicht verhandelt“. Er sehe da kein Problem. Und: „Alles ist gewerbebehördlich genehmigt, auch von der Raumordnung. Natürlich können die Leute nicht glücklich sein. Aber das ist eben Betriebsgebiet, es ist auf alles Rücksicht genommen worden, es hat Lärmmessungen gegeben!“
Alles ist gewerbebehördlich genehmigt, auch von der Raumordnung. Natürlich können die Leute nicht glücklich sein. Aber das ist eben Betriebsgebiet, es ist auf alles Rücksicht genommen worden, es hat Lärmmessungen gegeben!“
Franz Eder, Bürgermeister von Maishofen
Die Anrainer schütteln bei diesen Aussagen nur die Köpfe: Sie hätten selbst mehre teure Gutachten in Auftrag gegeben, die wären zu gänzlich abweichenden Ergebnissen gekommen. Etwa, was die Lärmbelastung in der Nacht betrifft. „Es muss doch möglich sein, als Bürger in der Nacht ein Fenster aufmachen zu können – zumindest in eine Himmelsrichtung“, sorgt sich Resi Nussbaumer.
Der Widmungswunsch kam über die Gemeinde Maishofen, wurde durch die Abteilung 10 abgehandelt. Einst war nicht bekannt, welche Firmen sich dort ansiedeln wollten. Die Nutzung des Areals durch Transportunternehmen war durch die Gemeinde Maishofen veranlasst.
Stellungnahme aus dem Büro von Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP)
Wir haben am Schmiedweg schon vor über 60 Jahren zu bauen begonnen. Jetzt sollen auch auf dem letzten Grünland Firmen hinkommen, Betriebe mit lauten 24-Stunden-Ausfahrten. Es gibt nun einen positiven Baubescheid - dagegen erheben wir Einspruch.
Anton Jäger, Unternehmer und Anrainer am Schmiedweg in Maishofen, gibt sich kämpferisch
Auf Nachfrage im Büro von Landesrat Josef Schwaiger heißt es: „Der Widmungswunsch kam über die Gemeinde Maishofen, wurde durch die Abteilung 10 abgehandelt. Einst war nicht bekannt, welche Firmen sich dort ansiedeln wollten. Die Nutzung des Areals durch Transportunternehmen war durch Maishofen veranlasst. Notwendige Verfahren werden durch die BH Zell am See durchgeführt.“ Die BH Zell hat auf eine „Krone“-Anfrage nicht reagiert.
Mittlerweile ist in Maishofen ein positiver Baubescheid eingetrudelt. Anton Jäger, ein Anrainer, gibt sich kämpferisch: „Wir gehen sicher in Berufung.“ Der gar nicht mehr junge Schmiedweg-Streit geht somit in die nächste Runde.
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