Uran-Anreicherung

Iran stimmt intensiveren Inspektionen zu

Ausland
04.03.2023 19:01

Der Fund von fast waffenfähigem Uran in einer iranischen Atomanlage hat Israel und den Westen alarmiert. Nun hat die Führung in Teheran, die behauptet, es habe sich bei dem Reinheitsgrad von fast 84 Prozent um eine „ungewollte Schwankung“ gehandelt, engmaschigeren Inspektionen durch die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) zugestimmt.

Dies ist das Ergebnis eines Treffens von IAEA-Chef Rafael Grossi mit Präsident Ebrahim Raisi. Details zu dem verbesserten Inspektionsmodus müssten jedoch noch von den beiden Seiten geklärt werden, hieß es in der gemeinsamen Erklärung der internationalen Behörde und der iranischen Atomorganisation AEOI.

Die Atomanlage Fordo südlich von Teheran (Bild: AP)
Die Atomanlage Fordo südlich von Teheran

Bloß ein unbeabsichtigter Spitzenwert?
IAEA-Experten hatten vor Kurzem in einer Atomanlage in Fordo Spuren von Uran mit einem Reinheitsgrad von 84 Prozent statt der erwarteten 60 Prozent gefunden. Seitdem versucht die IAEA zu klären, ob der Iran gezielt Uran knapp unter dem atomwaffentauglichen Anreicherungsgrad von 90 Prozent anreicherte, oder ob es sich um einen unbeabsichtigten Spitzenwert handelte, wie Teheran argumentiert.

Nach Informationen aus Teheran ging es bei den Verhandlungen neben den Inspektionen auch um einen Streit über die bisher ungeklärte Herkunft von Spuren radioaktiven Materials an drei Orten im Iran. Irans politische Führung fordert, dass die Differenzen beigelegt werden.

Der Iran verpflichtete sich 2015, sein Atomprogramm einzuschränken. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Der Pakt sollte verhindern, dass das Land Atomwaffen entwickelt. Nachdem die USA 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen ausgestiegen waren, machte Teheran die Beschränkungen rückgängig. Verhandlungen zur Rettung des Abkommens liegen auf Eis. Der Iran hatte immer wieder beteuert, sein Atomprogramm nur zivil zu nutzen.

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