Gleich mehrere Interviews hat Prinz Harry im Jänner zur Erscheinung seines Buches „Spare“ gegeben. Jetzt legte der 38-Jährige erneut nach und traf sich mit dem Autor und Trauma-Experten Gabor Maté zum Gespräch. Dabei zog er mit Blick auf seinen Abschied aus dem Königshaus eine gemischte Bilanz, unterstrich aber, dass er sich nicht als Opfer sehe und kein Mitleid wolle.
Zu Beginn des Gesprächs wollte Dr. Maté von Prinz Harry wissen, ob er sich als Opfer bezeichnen würde. Der antwortete prompt: „Ich sehe mich nicht als Opfer, ich bin wirklich dankbar, dass ich meine Geschichte teilen und anderen helfen und sie ermutigen kann.“ Und fügte hinzu: „Ich bin nicht auf der Suche nach Mitleid und habe dies auch nie getan.“
Harry hat „viel verloren“, aber auch „viel gewonnen“
Seinen Abschied aus der Royal Family sehe er unterdessen mit gemischten Gefühlen, fuhr Harry fort. „Ich habe viel verloren. Aber gleichzeitig habe ich auch viel gewonnen. Meine Kinder so aufwachsen zu sehen, wie sie es jetzt tun, wäre in dem Umfeld dort nicht möglich gewesen“, sagte er mit Blick auf seine alte Heimat im Vereinigten Königreich.
Harry und seine Frau Meghan (41) hatten sich 2020 von ihren offiziellen Pflichten aus dem Königshaus zurückgezogen und sich ein neues Leben in Kalifornien aufgebaut. Mittlerweile hat das Paar zwei Kinder, Archie (3) und Lilibet (1). Mehrere Interviews und Harrys Memoiren, in denen er schwere Vorwürfe gegen die königliche Familie erhebt, haben das Verhältnis schwer belastet.
Will Fehler von Vater Charles nicht wiederholen
Das Zerwürfnis mit seiner Familie kam in Harrys Gespräch mit Maté auch direkt zur Sprache: Die Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte in einer Therapie habe sich angefühlt wie eine neue Sprache zu lernen. Er fühle sich dadurch jedoch auch immer weiter von seiner Familie entfernt, die diese Sprache nicht beherrsche, so Harry.
Bei der Erziehung seiner Kinder wolle er jedenfalls die Fehler seines Vaters nicht wiederholen. „Ich fühle eine große Verantwortung, kein Trauma oder negative Erfahrungen weiterzugeben, die ich als Kind oder als Mann beim Aufwachsen gemacht habe.“
Neben seinen Lektionen aus der Therapie erzählte der Royal - wie auch schon in seinen Memoiren - über seine Erfahrungen mit verschiedenen Drogen, insbesondere über Experimente mit psychoaktiven Substanzen. Obwohl er selbst diese als für sich hilfreich beschrieb, warnte Harry auch davor, Ähnliches ohne professionelle Begleitung auszuprobieren. „Man weiß nie, was kommt“, sagte er mit Blick auf Emotionen und Traumata, die möglicherweise ausgelöst werden könnten.
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