Nächster Wirbel rund um die neue Digital-Uni in Linz: Der Gründungskonvent gab am Sonntag nach den Hearings die neue Rektorin bekannt. Auch Ex-JKU-Rektor Meinhard Lukas hatte sich beworben - dass er es nicht wird, erfuhr der bekannte Jurist aus den Medien.
„Ich habe es selbst aus den Medien erfahren, will dazu jetzt aber nichts sagen“, sichtlich verärgert reagierte Meinhard Lukas auf Nachfrage der „Krone“ zur Entscheidung über die Führung der neuen Digital-Uni in Linz. Den Vorzug bekam nämlich Stefanie Lindstaedt, eine ausgewiesene Digitalexpertin.
Insgesamt sieben Bewerbungen
Lukas hatte zuvor seinen Vertrag als JKU-Rektor nicht verlängert, weil er sich für den Posten bei der neuen TU beworben hatte. Sieben Personen aus dem deutschsprachigen Raum hatten sich dem Hearing gestellt. Es hatte insgesamt 15 Bewerbungen um die Position gegeben.
Ich habe es selbst aus den Medien erfahren, will dazu jetzt aber nichts sagen.
Meinhard Lukas in einer ersten Stellungnahme
Lindstaedt ist derzeit Professorin für Informatik und Direktorin des Instituts für interaktive Systeme und Datenwissenschaften an der TU Graz. Seit 2011 leitet sie als Geschäftsführerin das Know Center, ein Forschungszentrum für datengetriebene Wirtschaft und künstliche Intelligenz. Sie ist Mitglied des Aufsichtsrats der BKS Bank AG und der Fachhochschule Kärnten.
Die Aufgaben der Gründungspräsidentin
Die Gründungspräsidentin leitet und repräsentiert die Universität nach außen. Zu deren Aufgaben zählt insbesondere die Vorbereitung des operativen Betriebs der Universität. Sie stellt die Weichen für die Struktur, Organisation, Positionierung und Wahrnehmung der Universität sowie deren wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Beitrag in weiterer Zukunft.
Das Hearing der Bewerber um die Position des Gründungspräsidenten war erst im zweiten Anlauf zustande gekommen. Einen Tag vor dem ersten Termin am 24. Jänner hatte der Rektor der Universität für Angewandte Kunst, Gerald Bast, sein Mandat im Konvent zurückgelegt. Als Grund nannte er Befangenheit von drei anderen Mitgliedern sowie fehlende Inhalte der neuen TU. Daraufhin berief das Wissenschaftsministerium den Rektor der Montanuni Leoben, Wilfried Eichlseder, in den Konvent.
Kommendes Wintersemester geht‘s los
Laut Plan soll im kommenden Wintersemester der Lehrbetrieb aufgenommen werden. Die IDSA geht auf eine Idee des früheren Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖVP) zurück. Der Endausbau soll 2036/2037 mit 6.300 Studierenden erreicht sein. Was die Finanzierung angeht, sind für die Gründungsphase 2022 und 2023 18,4 Mio. Euro vorgesehen, die aus der Ministerreserve des Wissenschaftsministeriums gedeckt werden. Ab dem Endausbau im Studienjahr 2036/37 sollen der Universität, die räumlich an die Linzer Uni andocken wird, jährlich 150 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Die Errichtungskosten werden ab dem Studienjahr 2023/24 von Bund und Land Oberösterreich gemeinsam 50:50 getragen.
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