Von A wie Anästhesie über I wie Innere Medizin bis N wie Neurologie und U wie Urologie - in Summe sind es 17 Facharzt- und neun Ausbildungsstellen, die in Osttirol derzeit fehlen. Die Lage für eine optimale Versorgung der Patienten sei laut Gemeindeverband „dramatisch“. In einem offenen Brief an Landesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) schilderte man die Lage. Kritik kommt auch von der Liste Fritz.
Geht die Entwicklung so weiter, wird beispielsweise die Urologie ab April nicht mehr aufrecht zu erhalten sein, drohen wochenlange Schließungen während des Jahres. Das Dienstrad der Anästhesie sei zudem sehr instabil, im Falle einer Pensionierung oder Kündigung auch jenes der Chirurgie. Dies lasse insbesondere die Akutversorgung zusammenbrechen. In anderen Abteilungen sei man am Leistungslimit angelangt oder es gebe lange Wartelisten.
In erster Linie sind dafür unserer Beurteilung nach das Gehaltsschema in den Tiroler Krankenhäusern, vor allem aber die Tatsache, dass seit Jahren zu wenig Ärzte ausgebildet werden, verantwortlich.
Gemeindeverband
Gründe für fehlende Ärzte unterschiedlich
Der Verband ist überzeugt: Der Notstand sei nicht durch den schlechten Ruf peripherer Spitäler oder Niederlassungen von Krankenhausärzten zu erklären. „In erster Linie sind dafür unserer Beurteilung nach das Gehaltsschema in den Tiroler Krankenhäusern, vor allem aber die Tatsache, dass seit Jahren zu wenig Ärzte ausgebildet werden, verantwortlich.“
Dies sei schon lange Zeit vorhersehbar gewesen. Für Stellenausschreibungen habe man im Vorjahr mehr als 140.000 Euro ausgegeben, weitere 50.000 Euro in Personalberater investiert.
Liste Fritz: „Es ist Feuer am Dach“
Vor allem die Lücken in der Akutversorgung seien in peripheren Regionen wie Lienz - die nächsten Spitäler liegen knapp eine Stunde entfernt - enorm. Der Verband appelliert, vor allem die Ausbildungssituation zu verbessern.
Die Liste Fritz betont: „Im Bezirk Lienz ist Feuer am Dach. Es braucht Vorgaben, Zielsetzungen und eine klare Umsetzung dringender Maßnahmen, die nicht nur kurz-, sondern auch langfristig die Gesundheitsversorgung in Tirol sichern.“
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