Nach Chemie-Unfall

Erneut Zug im US-Staat Ohio entgleist

Einen Monat nach dem verheerenden Zugunglück im US-Staat Ohio, bei dem in der Ortschaft East Palestine tagelang giftige Stoffe in die Luft und in die Gewässer gelangt waren, ist nun erneut ein Zug von derselben Bahngesellschaft entgleist. Am Samstag schlitterten 20 Waggons in der Nähe von Springfield, das rund 320 Kilometer von East Palestine entfernt liegt, von den Gleisen. Verletzt wurde laut den Behörden niemand. Die Behörden ordneten unmittelbar nach dem Unglück eine Ausgangssperre für Anrainer an.

Doch bald konnte wieder Entwarnung gegeben werden. An Bord der Waggons waren keine gefährlichen Güter. US-Medien zufolge kämpften nach dem Unfall 1500 Personen mit Stromausfällen.

Keine Gefahr für Gesundheit und Umwelt festgestellt
Der zuständige Feuerwehrkommandant Dave Mangle erklärte in einer Pressekonferenz, dass sowohl Experten von Norfolk Southern, die Umweltbehörde EPA und eine Gefahrenstoff-Einheit von Clark County im Zuge ihrer Analysen vor Ort keine Gefährdung der Umwelt und der Gesundheit der Bewohner festgestellt hätten. Sonntagmorgen wurde die Ausgangssperre wieder aufgehoben.

Knapp einen Monat nach dem Unglück in East Palestine, wo nach wie vor die Aufräumarbeiten andauern und die Bevölkerung weiterhin in Angst vor Langzeitfolgen des Crashs lebt, sieht sich die Bahngesellschaft Norfolk Southern erneut Kritik und einem öffentlichen Aufschrei ausgesetzt. Aber auch die Behörden müssen sich zahlreiche Fragen gefallen lassen. Den Beteuerungen, dass Luft- und Wasserproben keine gefährlich hohen Werte für giftige Stoffe auswiesen, die sich in den Waggons befunden hatten oder durch die Brände entstanden waren, wird kein Glauben geschenkt.