In "Batmans Rückkehr" (1992) nahm er es mit Danny DeVito als Pinguin-Fiesling und mit Michelle Pfeiffer als Catwoman auf. Keaton hat fast jedes Genre ausprobiert, vom Shakespeare-Darsteller in Kenneth Branaghs "Viel Lärm um nichts" über den geklonten Ehemann in der Komödie "Vier lieben Dich" bis zum FBI-Agenten in Quentin Tarantinos Action-Drama "Jackie Brown".
Als jüngstes von sieben Kindern einer irisch-schottischen Familie wurde Michael John Douglas am 5. September 1951 im US-Staat Pennsylvania geboren. Er versuchte sich zunächst als Stand-up-Komödiant und Kameramann, bevor er kleine Rollen beim Fernsehen bekam. Beim Umzug nach Hollywood in den 1970er-Jahren fand er bereits einen Schauspieler mit dem Namen Michael Douglas vor. Den eigenen Familiennamen konnte er beim Schauspielerverband daher nicht anmelden. Der Newcomer wählte seine Kollegin Diane Keaton, die damals schon durch "Der Pate" berühmt war, als Namenspatin aus.
Seine erste Filmrolle unter der Regie des späteren Oscar-Preisträgers Ron Howard hatte er 1982 in der Komödie "Night Shift - Das Leichenhaus flippt völlig aus". Darin glänzt Keaton als verrückter Leichenhaus-Angestellter. Kurz danach spielte er in "Mr. Mom" einen Familienvater in der Vorstadt, der seinen Job verliert und sich als Hausmann versucht. Viel Kritikerlob gab es 1988 für Keatons Geisterauftritt in Tim Burtons Gespensterkomödie "Beetlejuice". Als Burton seinen Hauptdarsteller zu "Batman" machte, startete Keaton in Hollywood rasant durch.
Als Psychopath zu Ruhm
Er beließ es nicht bei liebenswerten Charakteren. In dem Psychothriller "Fremde Schatten" (1990) sorgte er als psychopathischer Untermieter für Gänsehaut. In "Desperate Measures" (1998) wurde er unter der Regie des Franzosen Barbet Schroeder zum psychopathischen Serienmörder. Zwischendurch rührte er als unheilbar krebskranker Ehemann in "Mein Leben für dich" (1993) an der Seite von Nicole Kidman die Zuschauer zu Tränen.
Mit "Jack Frost" (1998) ließ er sich auf ein Fantasy-Abenteuer ein. Darin spielte er einen Musiker, der seine Familie vernachlässigt, nach seinem Tod eine zweite Chance erhält und als Schneemann auf die Erde zurückkehrt. Als amerikanischer Präsident in der Romanze "First Daughter - Date mit Hindernissen" (2004) hatte er weniger Glück. Der seichte Streifen mit Katie Holmes als behütete First Daughter floppte an den Kinokassen.
Mit dem Kult-Käfer-Klamauk "Herbie: Fully Loaded" (Herbie: vollgetankt) räumte er im Jahr danach aber gleich wieder ab. Bei der Deutschland-Premiere in Berlin outete sich Keaton als wahrer VW-Käfer-Fan. Er habe früher selbst zwei Käfer besessen, erzählte er: einen Baujahr 1963 und einen Baujahr 1965. "Großartige Autos", meinte Keaton.
Oscar blieb ihm bislang verwehrt
In Hollywood reichte es zwar nie für einen Oscar, doch Keaton kann sich mit dem "Career Achievement Award" für seine Verdienste als Schauspieler und Filmemacher vom Zürich Film Festival trösten. Vor zwei Jahren wurde er dort für sein filmisches Gesamtwerk ausgezeichnet. Im Rahmen des Festivals stellte er auch sein Regiedebüt "The Merry Gentleman" vor. In dem romantischen Thriller verkörpert er einen Auftragskiller, der sich in eine Mordzeugin verliebt. Der von Kritikern gepriesene Streifen schaffte es aber nicht in die deutschen Kinos, er ging auf dem Videomarkt unter. Dem deutschen Publikum wurde eine weitere Keaton-Darbietung vorenthalten. Im vorigen Sommer verlieh er in "Toy Story 3" Barbies coolem Freund Ken seine Stimme, in der deutschen Fassung wurde Ken von Schauspieler Christian Tramitz vertont.
Von Hollywood aus zieht sich Keaton häufig auf seine Ranch im US-Staat Montana zurück. Früher machte er noch durch Liebschaften mit Co-Stars wie Michelle Pfeiffer und Courteney Cox Schlagzeilen, doch inzwischen schirmt er sein Privatleben erfolgreich ab. Nur einmal war er verheiratet, und das liegt lange zurück. Aus seiner 1990 geschiedenen Ehe mit der TV-Schauspielerin Caroline McWilliams hat er einen erwachsenen Sohn.
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