Drama in Therme

Trauer um Dunija (5): Hat Papa nicht aufgepasst?

Burgenland
07.03.2023 06:45

Nach dem tragischen Tod eines Kindes bei einem Badeunfall im Burgenland wird gegen den Vater wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Unklar ist derzeit etwa, ob das Mädchen in das Wildwasserbecken gesprungen war oder hineingefallen ist.

Das Unglück hatte sich, wie berichtet, am vergangenen Samstag in der Sonnentherme in Lutzmannsburg ereignet. Laut Polizei war einem Badegast beim Pool gegen 12.45 Uhr aufgefallen, dass ein Kind reglos im Wasser trieb. Der Zeuge reagierte prompt und zog das Mädchen aus dem Becken.

Mädchen verstorben
Eine Ärztin, die sich als Besucherin in der Therme aufhielt, eilte sofort zu Hilfe und führte Wiederbelebungsmaßnahmen durch. Trotz rasch eingeleiteter Rettungskette hatte die Fünfjährige keine Chance. Die Ärzte in der Klinik Wien-Donaustadt verloren den Kampf um das Leben der kleinen Dunija.

Das Kind dürfte ertrunken sein. Eine Bestätigung der vorerst noch inoffiziellen Todesursache wird in Amtskreisen von der angeordneten Obduktion erwartet.

Für die fünf Jahre alte Tochter gab es nach einem Badeunglück keine Hilfe, sie starb im Spital. Im Juli hätte Dunija ihren sechsten Geburtstag gefeiert. (Bild: Judt Reinhard)
Für die fünf Jahre alte Tochter gab es nach einem Badeunglück keine Hilfe, sie starb im Spital. Im Juli hätte Dunija ihren sechsten Geburtstag gefeiert.

Fahrlässige Tötung?
Im Mittelpunkt der Erhebungen steht der Vater aus Wien. War Dunijas Papa unaufmerksam und hat seine Aufsichtspflicht verletzt? Diese Frage stellt sich den Ermittlern. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Eisenstadt wird der Verdacht der fahrlässigen Tötung untersucht.

Erst 30 Minuten zu Gast
Der Vater war mit seiner Tochter erst eine halbe Stunde in der Therme, als das Unglück geschah. Das Kind war in einem unbeobachteten Augenblick in das Wildbachbecken gestürzt.

Ob Dunija gesprungen ist, wie nach ersten Angaben vermeldet worden war, oder ob die Fünfjährige ins Wasser gefallen ist, muss ebenfalls noch überprüft werden. Nach dem aktuellen Informationsstand soll das Mädchen kurz vor dem Badeunfall bei einer Rutsche gespielt haben.

Videos werden analysiert
Eine genaue Rekonstruktion der Familientragödie dürfte laut Landespolizeidirektion erst nach Durchsicht jener Videoaufnahmen möglich sein, die von der Thermenleitung an die Behörden übergeben worden sind. „Das Bildmaterial muss begutachtet und ausgewertet werden“, hieß es Montagnachmittag in Eisenstadt.

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