Nach Iran-Besuch

IAEA-Chef zu Atomstreit: „Waffengewalt verhindern“

Ausland
06.03.2023 18:12

Nach israelischen Warnungen gegen den Iran hat der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, dazu aufgerufen, „jede Möglichkeit der Waffengewalt zu entschärfen und zu verhindern“ und sich für eine friedliche Lösung des Atomstreits eingesetzt.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte am Sonntag das Recht seines Landes bekräftigt, sich vor einer nuklearen Aufrüstung des Irans zu schützen. Zuvor hatte Grossi erklärt, dass Angriffe auf Atomanlagen nach internationalem Recht illegal seien.

Iran reichert Uran an
Irans Anreicherung von Uran mit hohen Reinheitsgraden, die nur knapp unter den atomwaffentauglichen 90 Prozent liegen, hat in den vergangenen Monaten und Wochen erneut die internationalen Sorgen vor der Entwicklung iranischer Nuklearwaffen geschürt. Teheran verneint solche Absichten.

Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi (Bild: Copyright 2023 The Associated Press. All rights reserved)
Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi

Bessere Überwachung notwendig
Grossi vereinbarte am Freitag und Samstag in Teheran mit Präsident Ebrahim Raisi und anderen hochrangigen Regierungsvertretern eine genauere Überwachung des Atomprogramms mit Kameras und anderen Geräten. Es müsse aber noch geklärt werden, ob die IAEA Zugang zu den Aufzeichnungen erhalte oder ob die Daten wie in der Vergangenheit gesperrt blieben, bis der Atomstreit mit dem Iran gelöst sei, präzisierte Grossi am Montag am Rande des IAEA-Gouverneursrates.

Verhandlungen liegen auf Eis
Verhandlungen zur neuerlichen Beschränkung des iranischen Atomprogramms liegen seit Monaten auf Eis. Teheran hält sich nicht mehr an die 2015 in Wien vereinbarten Limits, nachdem die Vereinigten Staaten aus dem Pakt ausgestiegen sind, der auch Sanktions-Erleichterungen für den Iran vorsah. Voriges Jahr musste die IAEA Kameras entfernen, die nun wieder in Betrieb gehen sollen.

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