Eine Betriebsversammlung des Bordpersonals der Austrian Airlines (AUA) hat bereits am Dienstagvormittag zu Störungen und Verspätungen des Flugbetriebs geführt. Insgesamt 36 Flüge und rund 1800 Passagiere waren betroffen. Im Anschluss daran der Knalleffekt: Es kam zu Warnstreiks! Alle rund 1200 Teilnehmer der Betriebsversammlung haben sich im Anschluss einstimmig zur Abhaltung eines von der Gewerkschaft vida vollumfänglich unterstützten Warnstreiks bis 14:30 Uhr entschlossen.
Unter dem Motto „Wir lassen uns nicht länger pflanzen“ wurde am Dienstag im Anschluss an die Betriebsversammlung - in der u. a. von Betriebsrat Bord und Gewerkschaft vida über die Gehaltsverhandlungen berichtet wurde - ein von der Gewerkschaft vida vollumfänglich unterstützter Warnstreik bis 14:30 Uhr gehalten. Der AUA-Vorstand wurde darüber von der Gewerkschaft in Kenntnis gesetzt.
„Fordern Rückkehr an den Verhandlungstisch“
Streikziel ist, wie es zuvor schon Anlass für die Betriebsversammlung war, das AUA-Management, welches Anfang vergangener Woche die Sozialpartnerverhandlungen mit der Gewerkschaft vida nach zehn Runden seit Oktober 2022 abgebrochen hatte, wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. „Wir fordern für die Beschäftigten einen entsprechenden Teuerungsausgleich, der diesen Namen auch verdient hat, sowie ein sofortiges und restloses Aus für das Personalsparpaket ohne faule Kompromisse. Wir fordern das AUA-Management zur raschen Rückkehr an den Verhandlungstisch auf“, fordert die stellvertretende vida-Vorsitzende Olivia Janisch bei der Betriebsversammlung.
Wir fordern für die Beschäftigten einen entsprechenden Teuerungsausgleich, der diesen Namen auch verdient hat, sowie ein sofortiges und restloses Aus für das Personalsparpaket ohne faule Kompromisse.
die stellvertretende vida-Vorsitzende Olivia Janisch
Daniel Liebhart, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, fordert mit Verweis auf das nach der Corona-Pandemie wieder gut laufende Geschäft der Fluglinie für die rund 3200 FlugbegleiterInnen und PilotInnen der AUA eine deutliche Nachbesserung bei den Einkommen. „Die im Oktober bei den KV-Verhandlungen erzielte Abgeltung in Höhe von 7 Prozent soll erst im Mai wirksam werden. Die durchschnittliche Teuerung war in den vergangenen Monaten aber bei weitem höher. Man kann ein Krisen-Sparpaket nicht mit KV-Erhöhungen gegenrechnen“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter.
Die Wogen hochgehen ließ in den vergangenen Tagen vor allem, dass das AUA-Management erst nach dem KV-Abschluss im vergangenen Oktober damit herausgerückt ist, dass aufgrund des ausgezeichneten Geschäftsverlaufs der Staatskredit vorzeitig aus eigener Kraft getilgt werden konnte und dass für die Führungskräfte für das Jahr 2022 schon wieder der Bonus fließen soll - in einem Geschäftsjahr mit Rekordinflation, in dem die Einkommen der MitarbeiterInnen aufgrund des Gehaltsverzichts durch das Sparpaket und die Kurzarbeit zur Rettung des Unternehmens geschmälert waren, kritisiert Liebhart.
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