Minibambini könnte nicht der einzige Subventions-Skandal von Kindergärten sein. Die Wiener ÖVP sieht „Indizien“ gegen zehn andere Betreiber. Der Stadtrechnungshof soll sie nun prüfen.
Für Wiens ÖVP verdichten sich die „Indizien für massiven Sozialbetrug“ in Wiens privaten Kindergärten. In Gesprächen mit Betroffenen will die ÖVP weitere zehn Betreiber ausgemacht haben, bei denen nicht alles mit rechten Dingen zugehen könnte. Für diese Kindergärten (Liste liegt der „Krone“ vor) wurde nun eine Prüfung durch den Stadtrechnungshof beantragt. Zur Debatte steht auch, ob die MA 10 eine schützende Hand über manche von ihnen hielt.
„Wer widerspricht, wird gekündigt“
Eine Pädagogin, die sich an die ÖVP gewandt hatte, zeichnete ein erschreckendes Bild: Betreiber würden Eltern, Kinder und Personal gleichermaßen ausnützen. Kinderlisten etwa dürften mancherorts offenbar mit Manipulationsabsicht „nur mit löschbaren Stiften“ geführt werden, „wer widerspricht, wird gekündigt“. Von „wehrlosen“ Eltern werde etwa für Ausflüge Geld verlangt, das „nie bei Kindern ankommt“. Kindergartenbeiträge würden oft ausschließlich in bar angenommen und „täglich abgeholt“.
Wiens ÖVP-Chef Karl Mahrer und Bildungssprecher Harald Zierfuß zeigten sich „betroffen“ darüber, dass manche Kindergarten-Betreiber offenbar auf dem Rücken gerade jener Eltern, Kindern und Pädagoginnen, die sich „nicht auf die Füße stellen können“, ein betrügerisches Geschäftsmodell entwickelt hätten. Empörend findet die ÖVP auch, dass damit oft der Bildungsweg von Kindern ohne deutsche Muttersprache von Anfang an sabotiert wird.
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