Der enorme Schuldenberg von 35 Millionen Euro beschränkt die Osttiroler Tauerngemeinde Matrei in diesem Jahr auf ein Ausgaben-Minimum. Das bereitet auch den heimischen Vereinen Sorgen und sorgt für fehlendes Geld in den Kassen.
Vor gut einem Monat legten das Land Tirol und die Gemeinde die finanzielle Situation bei einer Versammlung – die „Krone“ berichtete – offen. Ein harter Sparkurs, strenge Kontrollen durch die Aufsichtsbehörde und Ausgaben nur für das Notwendigste waren die Kernbotschaften.
Wir müssen 75 Prozent dieser Ausgaben einsparen. Das trifft jeden Verein. Es nützt leider nichts.
Matreis Bürgermeister Raimund Steiner
Zu einem intakten Leben in der Gemeinde gehören jedoch auch Vereine, die durch Förderungen der Kommune mitfinanziert werden. Bei der Versammlung kündigte Landesvertreter Magnus Gratl an, es gäbe eine Lösung, „um keinen Verein sterben zu lassen.“ Dies falle unter Ermessensausgaben und könne von der Gemeinde selbst entschieden werden.
Wir können auch für die nächsten Jahre nichts budgetieren, weil man nicht weiß, wie es weitergeht.
Natalis Ganzer, Obmann Sportunion Matrei
Nachgefragt bei Bürgermeister Raimund Steiner bedeutet das für die Matreier Vereine im Jahr 2023: „Wir müssen 75 Prozent dieser Ausgaben einsparen. Das trifft jeden Verein. Es nützt leider nichts.“ Bei den Ehrenamtlichen sei er größtenteils auf Verständnis gestoßen. Ein herber Verlust im Budget für alle, wie etwa den Bogensportverein oder die Musikkapellen.
Verständnis, aber wenig Hoffnung auf Besserung
Mit ihren rund 1000 Mitgliedern und den fünf Sektionen trifft dies auch die Sportunion Matrei. „Es ist natürlich sehr schmerzhaft. In erster Linie heißt es jetzt sparen“, schildert Obmann Natalis Ganzer. Zwar habe man Sponsoren und Mitgliedsbeiträge, dennoch geht viel ab. Mit dem finanziellen Loch rechnet er nicht nur heuer: „Wir können auch für die nächsten Jahre nichts budgetieren, weil man nicht weiß, wie es weitergeht.“ Er will jedoch mit der Gemeinde an einem Strang ziehen.
Wie es nächstes Jahr weitergeht, ist laut Steiner offen: „Im August setzen wir uns mit dem Land und der Aufsichtsbehörde zusammen und sprechen über weitere Schritte. 2024 kann es dann für die Vereine wieder anders aussehen.“
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