In der Causa um mutmaßliche Missstände in der Equip4Ordi GmbH, einer Tochtergesellschaft der Niedergelassenen-Kurie der Wiener Ärztekammer, ist am Dienstag bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft bereits Mitte Februar die Sicherstellung der Handys und Laptops der Beschuldigten verfügt hat.
Gegen einen von ihnen, nämlich den Kammermitarbeiter und Vertrauten von Präsident Johannes Steinhart, wurden die Ermittlungen ausgeweitet. Ursprünglich nur wegen des Verdachts der Begünstigung angezeigt, wird laut Sicherstellungsanordnung der Staatsanwaltschaft nun auch gegen ihn - wie gegen die anderen Beschuldigten - der Verdacht der Untreue erhoben. Das berichtete das Online-Magazin „Dossier“.
Beschuldigte: Auf Weisung von Präsident gehandelt
Die Beschuldigten sollen ausgesagt haben, sie hätten auf Weisung bzw. mit Genehmigung von Steinhart gehandelt. Dieser weist alle Vorwürfe zurück. Aktuell werden diese von Staatsanwaltschaft, der Magistratsabteilung 40, dem Rechnungshof und einer Kammer-internen Untersuchungskommission geprüft.
In der Causa geht es um schwere Vorwürfe gegen zwei Spitzenmanager der Wiener Ärztekammer und um illegal abgezweigte Prämien in der Höhe von Hunderttausenden Euro. Das Duo wurde vom Dienst freigestellt, mit einem Betretungsverbot belegt und musste Diensthandys und Laptops abgeben.
Ärztekammer-Firma wird ihren Betrieb einstellen
Indes mehren sich die Hinweise darauf, dass die Equip4Ordi ihren Betrieb einstellt wird. Das Unternehmen belieferte bisher Arzt-Ordinationen mit medizinischen Materialien. Ab 15. März können nun keine Bestellungen mehr erfolgen, informiert das Unternehmen in einem Infoschreiben an Ärzte. Eine Analyse habe ergeben, dass die Plattform in dieser Form nicht wirtschaftlich zu betreiben sei.
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