Die umstrittene Ärzte-Einkaufsplattform Equip4Ordi stoppt abrupt - Gutscheine verfallen. Ärztekammer-Mandatare fordern weiter Aufklärung.
Ausgerechnet jene Ärzte, die trotz Skandal und Ermittlungen weiterhin der Einkaufsplattform Equip4Ordi vertraut und die Treue gehalten haben, sind nun die Leidtragenden: Nächsten Mittwoch ist die Firma bereits Geschichte, offene Gutscheine verfallen. Davon wurden die Ärzte per Mail am Montagabend verständigt. Die Firma wurde 2019 unter der Ägide von Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart in dessen Zeit als Vertreter der Wiener Ordinationen ersonnen und geriet durch zwielichtige Geldflüsse und In-sich-Geschäfte in die Schlagzeilen.
Firma lobt sich selbst für ihr „Engagement“
Von Reue ist in dem Mail an die Ärzte keine Spur: Man habe nach „Analysen“ herausgefunden, dass Equip4Ordi „nicht wirtschaftlich zu betreiben ist“, heißt es da. Zum Abschluss des Mails gibt es außerdem noch eine ordentliche Portion Eigenlob: „Alle Beteiligten haben mit viel Engagement versucht, Ihnen die Beschaffung des Praxisbedarfs etwas einfacher zu machen.“ Ob darin auch jene Manager enthalten sind, gegen die die Staatsanwaltschaft bereits seit Längerem ermittelt und die behaupten, nur auf Anweisung von Steinhart gehandelt zu haben, bleibt offen.
Klären wird die Vorwürfe wohl tatsächlich erst die Justiz: Entgegen Steinharts Versprechen von Transparenz und Aufklärung wird weiterhin sogar Mandataren der Ärztekammer der Einblick in die Firmenunterlagen von Equip4Ordi verweigert.
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