2022 war kein leichtes Jahr: weder für die Menschen noch für soziale Einrichtungen. Die Wiener Tafel zieht Bilanz: Um 40 Prozent mehr Kunden - doch Spenden werden weniger.
Während sich die Konten der Energieriesen füllen, herrscht in den Börserln der Wiener Ebbe. Viele können sich das Essen nicht mehr leisten. Eine Entwicklung, die sich in der Jahresbilanz der Wiener Tafel, die Lebensmittel vor der Entsorgung rettet und damit Sozialeinrichtungen in Österreich versorgt, bemerkbar macht. 40 Prozent mehr Kunden mussten im vergangenen Jahr gegenüber 2021 versorgt werden. Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel: „Gerade Armutsgefährdeten setzt die massive Teuerung bei Heizkosten, aber auch bei Lebensmitteln und Hygieneprodukten besonders zu.“
Neue Wege zu Spenden
Zwar konnte die Wiener Tafel die Gesamtmenge an geretteten und verteilten Lebensmitteln im letzten Jahr neuerlich erhöhen, doch die Steigerungsrate (von knapp 20%) kann mit der deutlich gestiegenen Nachfrage kaum mithalten. Vor allem Warenspenden aus dem Handel nehmen deutlich ab - der Rückgang aus dem Retail-Bereich betrug im Jahresvergleich rund 45 Prozent.
Die Wiener Tafel hat daher bereits begonnen, Warenspenden aus der Landwirtschaft zu akquirieren. Um das vorhandene Potenzial nutzen zu können und die Lebensmittelweitergabe zu vereinfachen, braucht es aber auch ein deutliches Commitment seitens der Politik.
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