Mario Kempes, Vorgänger von Diego Maradona und Lionel Messi als Weltmeister mit Argentinien, ist auf Wien-Besuch. Die „Krone“ war bei der Ankunft dabei.
Tobias Tahiel Quiroga ist es zu verdanken. Ein Name, der nur Vienna-Fans, die sich tief mit der Materie befassen, etwas sagt. Der 18-jährige Argentinier ist dafür verantwortlich, dass Weltstar Mario Kempes knapp vier Jahre nach seinem letzten Besuch Österreich erneut beehrt. Der argentinische Weltmeister von 1978, mit seinem Doppelpack beim 3:1 im Finale gegen die von Trainer-Legende Ernst Happel betreuten Holländer sowie als Schützenkönig mit sechs Treffern zum Superstar des Landes aufgestiegen, ist Mentor von Quiroga, den er im Sommer 2022 zur Vienna vermittelte. Bisher durfte dieser aber nur im Amateurteam des Zweitligisten sein Können zeigen.
Es steckt eben nicht in jedem Argentinier ein Kempes, Diego Maradona oder Lionel Messi, die drei größten Fußballer dieses Landes aller Zeiten. Über Letzteren durfte Kempes bei der Dezember-WM in Katarjubeln. Dort war Kempes immer wieder groß auf der Ehrentribüne zu sehen. „Als Weltmeister bekommt man jeden Wunsch erfüllt!“ Wo auch immer er auftaucht. Seine Expertise ist seit längerem beim US-Fernsehsender ESPN gefragt. Das war einst auch der Grund für die Übersiedlung nach Florida.
Ob ich 1978, Diego Maradona 1986 oder Lionel Messi 2022 - jeder war zu seiner Zeit ein Star - als Weltmeister bekommt man jeden Wunsch erfüllt
Mario KEMPES
„Ob ich 1978, Maradona 1986 und Messi 2022 - jeder war zu seiner Zeit ein Star“, ließ Kempes - aus Tampa via Frankfurt kommend - bei seiner gestrigen Ankunft am Flughafen Schwechat via Dolmetscher der „Krone“ wissen.Mit der Familie angereist, bezog der 68-Jährige wie schon beim ersten Mal Quartier bei seiner in Wien lebenden Tochter.
Auftritte bei Ex-Klubs
Eingefädelt hat den Deal, der Auftritte für seine ehemaligen Klubs Vienna und St. Pölten (heute Stadion-Tour mit Manager Jan Schlaudraff durch die NV-Arena) sowie in der argentinischen Botschaft beinhaltet, die Agentur 24/7 Football des Ex—Nachwuchstrainers Christoph Beranek, der die Termine rund um den viertägigen Aufenthalt von Kempes organisiert.
Ein genialer Linksfuß, der auch im hohen Alter in Österreich noch bewiesen hat, dass er Weltklasse war - mit ihm durfte ich sogar einmal in einer Weltauswahl spielen
Herbert PROHASKA
Der gerne an seine Zeit in Österreich zurückdenkt, wie 1986 an das Duell im kleinen Wiener Derby zwischen Vienna und Sportclub mit Hans Krankl, das damals 11.000 Zuschauer auf die Hohe Warte lockte. Fröstelnd erinnert er sich hingegen an seine ersten Wochen in Wien, als es unter Trainer-General Ernst Hlozek im tiefsten Winter ins Camp ins eisige Drosendorf im Bezirk Horn ging. Erstaunliche sechs Jahre sollte seine Österreich-Zeit mit dem Abschluss auf seiner dritten Station in Krems dauern.
Geboren am: 15. Juli 1954
Geburtsort: Bell Ville (Provinz Córdoba, Argentinien)
Größte Erfolge: Weltmeister 1978 mit Argentinien (Kempes erzielte im Finale beim 3:1 nach Verlängerung gegen die Niederlande zwei Treffer und wurde mit sechs Toren Schützenkönig der WM), Europapokal der Pokalsieger 1980 mit Valencia, 1981 argentinischer Meister mit River Plate
Stationen als Spieler: 1973-74 Central Córdoba, 1974-76 Rosario Central, 1976-81 Valencia, 1981-82 River Plate, 1982-84 Valencia, 1984-86 Alicante, 1986-87 Vienna, 1987-90 St. Pölten, 1990-92 Kremser SC
Da passt es gut, dass 30 Jahre später dem Ausnahmekönner von einem argentinischen Winzer ein eigener Wein gewidmet wird. Der Donnerstag bei einer Abend-Gala auf der Hohen Warte präsentiert wird.
Von Wien nach Valencia
Am nächsten Vormittag fliegt Kempes von Wien nach Valencia weiter, wo er abends sein Buch „El Matador“ (so sein Spitzname) präsentiert. Dieser Klub war - gesamt sieben Jahre lang - seine prägendste Adresse in der Ausland-Ära gewesen.
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