Anschlag auf Asylheim

„Brand verhindert nicht, dass Flüchtlinge kommen“

Oberösterreich
08.03.2023 07:17

Nachdem am Wochenende Bauteile angezündet worden waren, geht die Errichtung eines Flüchtlingsheims in Linz unbeirrt weiter. Der zuständige Landesrat Hattmannsdorfer ruft jetzt zur Gemeinsamkeit auf.

Wo am Wochenende Holzelemente brannten, stand am Dienstagnachmittag schon eine Hauswand: Am geplanten Quartier für 48 Asylwerber in der Lunzerstraße in Linz wird nach dem Anschlag durch unbekannte Täter unbeirrt weitergebaut.

Angst, dass die Gäste ausbleiben
Die Anrainer harren immer noch einer Detailinformation über das Projekt, das – wie berichtet – vom Samariterbund betreut wird. Die Wirtin vom in der Nähe befindlichen Gasthaus Zum Hochofen, Eva Arthova, befürchtet, dass die Gäste ausbleiben, wie sie der „Krone“ unter Tränen erzählt.

Probleme nur bei wenigen Quartieren
Integrationslandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) versucht, den betroffenen Anrainern die Angst zu nehmen: Das Land habe seit November 2021 schon 106 Quartiere mit insgesamt 2630 Plätzen in Betrieb genommen. „Nur bei einer Handvoll hat es Probleme gegeben.“

Zitat Icon

Wir haben 106 Quartiere eröffnet, nur bei einer Handvoll hat es Probleme gegeben. Das System funktioniert, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen.

Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Integrationslandesrat

Kleine, dezentrale Standorte
Österreich sei verpflichtet, zum Verfahren zugelassene Asylwerber zu versorgen. Dazu seien nicht Massenquartiere, sondern kleinere, dezentrale Einheiten geeignet - wie eben das in der Lunzerstraße.

Es gebe viele vorzeigbare Projekte, sagt Hattmannsdorfer, vor allem jenes in Riedau: „Da gab es 900 Unterschriften gegen ein Quartier für 18 Menschen - jetzt hat die Gemeinde den Landesintegrationspreis erhalten, weil es dort so gut funktioniert.“

„Emotionen herunterfahren“
Und funktionieren könne es nur, wenn alle Beteiligten - Land, Stadt bzw. Gemeinde und betreuende NGOs - an einem Strang ziehen. „Gerade nach einem Brandanschlag sollten wir nicht weiter brandbeschleunigen, sondern die Emotionen herunterfahren“, appelliert er an die politischen Mitbewerber.

Anschläge sinnlos
Und auch an mögliche Nachahmungstäter hat er eine Botschaft: „Ein Brandanschlag bewirkt nichts – es kommen deswegen nicht weniger Flüchtlinge, und wir werden sie auch ordentlich unterbringen.“

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