Im östlichsten Bundesland sah sich die Polizei im Jahr 2022 zusätzlich zu ihren gewohnten Aufgaben mit einer ganz besonderen Herausforderung konfrontiert: der illegalen Migration. Das schlägt sich in der Kriminalstatistik nieder. Die Zahl der Anzeigen im Burgenland stieg auf 16.531 an, allerdings entfallen davon 7103 allein auf Schlepper.
Meistens chauffieren die Handlanger der Schleppermafia die Flüchtlinge in Ungarn bis zur Grenze und lassen sie im Alleingang nach Österreich marschieren. „Nach dem Aufgriff von Geschleppten sind wir verpflichtet, Anzeige gegen unbekannte Täter zu erstatten“, erklärt Generalmajor Werner Fasching, stellvertretender Landespolizeidirektor.
Drahtzieher im Visier
Die Schlepper, die in Ungarn bleiben, sind kaum zu fassen. Die Aufklärungsquote lag 2022 somit insgesamt bei 35 Prozent gegenüber 2021, ohne illegaler Migration aber bei fast 59 Prozent.
Ein Lichtblick: Die Zahl der Aufgriffe ging seit Wochen deutlich zurück. Nicht nur aufgrund der kalten Jahreszeit. Die rotweißrote Polizeieinheit „Operation Fox“ ist laut Fasching fast täglich auf ungarischem Hoheitsgebiet im Einsatz unterwegs. In Serbien gingen Fahnder seit Herbst streng gegen die organisierte Kriminalität vor und ließen einen Schlepperring nach dem anderen auffliegen.
Mehr Cybercrime-Fälle
Abseits der illegalen Migration folgt das Burgenland dem Bundestrend und bewegt sich auf Vor-Corona-Niveau. Konkret bedeutet das 9428 Anzeigen - lediglich 127 mehr als 2019. Immer mehr Fälle betreffen Cybercrime. Das Spektrum reicht von Warenbetrug über Love Scam bis zu Finanzfallen mit Kryptowährungen, wie der Leiter des Landeskriminalamtes, Gerhard Braunschmidt, mitteilt.
Bei 56 Ermittlungen gegen Täter, die sich als Polizisten ausgaben, sei es in 46 Fällen beim Versuch geblieben. Viel Geld verlor jetzt eine Frau (60) aus dem Bezirk Güssing, die auf eine kriminelle Investment-Webplattform reingefallen ist. Nach einer Anzahlung von 250 Euro steigerte sich ihr Schaden auf fast 50.000 Euro.
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