Aus, vorbei. Am Kasberg gehen die Lichter aus! Ein Schreiben der fünf Grundbesitzer, deren Zustimmung für einen Sommerbetrieb und damit die Umsetzung eines geforderten Gesamtkonzepts fehlte, sagten jetzt schriftlich ab.
Am Dienstag war Bürgermeister Klaus Kramesberger noch zweckoptimistisch - siehe unser untenstehendes Interview. Am Mittwochfrüh musste er bestätigen, dass der für Donnerstag geplante Gesprächstermin, in den man alle Hoffnung gesetzt hatte, abgesagt wurde - wegen Sinnlosigkeit.
Denn jene fünf Grundbesitzer, an denen die Umsetzung des Gesamtkonzepts und damit die weitere Förderung und Unterstützung des Landes OÖ, das seit 2016 jährlich eine Million Euo ins defizitäre Skigebiet pumpt, hing, sagten in einem gemeinsamen Schreiben an den Bürgermeister ab. Genauer gesagt, sie verwehren den Sommerbetrieb - das hat unter anderem auch jagdliche Gründe.
Jetzt läuft die Betriebsgenehmigung des Lifts ab und aller Voraussicht nach wird am Sonntag, 12. März, der letzte Skifahrer über den Hang wedeln. Eine Ära geht zu Ende, es hängen auch viele Jobs in der Region dran.
„Die Gründerväter rotieren im Grab“
Nachstehendes Interview gab Bürgermeister Kramesberger am Vorabend der Hiobbotschaft der „Krone“
„OÖ Krone“: Herr Bürgermeister, als langjähriger Kasberg-Fan reibt man sich die Augen. Was ist bei euch los?
Klaus Kramesberger: Die Betriebsgenehmigung für die zentrale Gruppenumlaufbahn läuft nächstes Jahr aus. Das Land will was G’scheites machen, plant eine Investition von 20 bis 30 Millionen Euro für eine durchgehende Seilbahn bis zum Gipfel und ein Bergrestaurant.
Das ist noch Zukunftsmusik. Derzeit sieht’s aber eher so aus, als müsste das Almtal ein Requiem anstimmen.
Das liegt an fünf Grundbesitzern. Sie wollen einem Sommerbetrieb und den dafür nötigen Ausbauten nicht zustimmen. Das hat forst- und jagdwirtschaftliche Gründe. Ein großer Betrieb hat zum Beispiel die Abschüsse verpachtet, das läuft finanziell recht gut.
Aber die Kasberg-Seilbahn ist der große Frequenzbringer fürs Almtal, alleine direkt dort arbeiten 90 Personen. Haben die fünf Grundbesitzer, die sich querlegen, kein schlechtes Gewissen?
Ich glaub’, sie sind sich noch nicht ganz bewusst, wie viel von ihrer Entscheidung abhängt. Dabei haben ausgerechnet die Vorfahren von ihnen das Skigebiet Kasberg damals überhaupt ins Leben gerufen. Und zu den Arbeitsplätzen: Da geht’s ja nicht nur um die Seilbahn, sondern um den ganzen Ort. Auch die anderen Gemeinden haben Betriebe, die profitieren.
Am Donnerstag, ist die entschiedene Sitzung anberaumt. Pressiert’s wirklich schon so sehr?
Das geht ja schon seit einigen Jahren so. Wir drehen uns immer wieder im Kreis. Das Land sagt klar, wenn wir uns nicht einigen, dann wird in den kommenden drei Saisonen gespart, damit Geld für den Rückbau der Anlagen übrig bleibt. Aber ich bin Optimist ...
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.