Die Anreise zum Finale nach Soldeu bereitet dem ÖSV Kopfzerbrechen. Marco Odermatt und Alexis Pinturault bekommen von Sponsor Red Bull einen Jet zur Verfügung gestellt. Auch Marco Schwarz fragte um einen Platz an, aber Red Bull sagte „schweren Herzens“ ab.
„Gefährlich und verantwortungslos, organisatorisch wirklich ein Wahnsinn“, meint Herren-Cheftrainer Marko Pfeifer. Die Saison geht in die finale Phase, sechs Rennen stehen noch an. Einer der wenigen, der alle bestreiten wird, ist Marco Schwarz.
Was nicht nur auf der Piste, sondern speziell in der Planung viel Substanz kostet. Denn: Sonntag steigt in Kranjska Gora noch ein Riesentorlauf, am Montagvormittag wartet das erste Abfahrtstraining in Soldeu. Seit Tagen tüftelt der ÖSV an einer Athleten-freundlichen Anreise - bisher ohne Erfolg. Die FIS organisiert keinen Privatflieger. „Sie haben gesagt, er soll halt das Training auslassen“, meint Pfeifer. „Das ist für uns aber keine Option, das wäre ein Wettbewerbsnachteil.“
Anreise über vier Länder
Aktueller Plan, das Worst-Case-Szenario: von Slowenien per Auto nach Venedig, von dort um 21 Uhr nach Barcelona, per Auto nach Andorra. Schwarz käme nicht vor vier Uhr Früh ins Bett. Um nur sechs Stunden später wieder auf der Piste zu sein. „Nicht ideal - aber wir sind dahinter, versuchen, Marco nach dem Rennen so schnell wie möglich zu einem internationalen Flughafen zu bringen, einen früheren Flug zu bekommen“, so ÖSV-Generalsekretär Christian Scherer. „Aber es ist nicht einfach.“
Das gilt auch für den Servicemann von Schwarz, Kim Erlandsson. Er bereitet die Abfahrtsski für das Training im Vorfeld vor, gibt sie einem Kollegen mit: „Organisatorisch eine Herausforderung“, seufzt Erlandsson. Neben Schwarz betrifft die Problematik auch Marco Odermatt und Alexis Pinturault. Doch die beiden bekommen von Sponsor Red Bull einen Jet zur Verfügung gestellt. Auch Schwarz fragte um einen Platz an, aber Red Bull sagte „schweren Herzens“, wie Scherer erzählt, ab, der Flieger ist voll. Auf diese Tortur verzichtet Aleksander Aamodt Kilde: Trotz geringer Chancen auf die „Große Kugel“ lässt er Kranjska Gora aus, um sich die Strapazen zu ersparen.
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