Unter Beschuss

Erneut Kritik an der sinnlosen Fuchsjagd in Wien

Wien
08.03.2023 16:45

Bereits im Vorjahr berichtete die „Krone“ über die heftigen Diskussionen zur Bejagung von Füchsen. Die Stadt Wien will die Tiere schützen - ganz anders sieht das die Jägerschaft, die nach wie vor zum Halali ruft.

Urbane Lebensräume gewinnen immer mehr an Bedeutung für diverse Wildtierarten. So wurden auch Füchse in den letzten Jahren zu erfolgreichen Bewohnern von Stadtgebieten. Für viele endet dies in einem grausamen Schicksal: Wenn eine Füchsin - auch Fähe genannt - im Frühjahr erlegt wird, dann stirbt nicht nur sie! Denn fast jedes weibliche Tier hat zu dieser Jahreszeit Nachwuchs - und der verhungert jämmerlich, wenn die Mutter nicht mehr lebt.

Neue Reform soll Wiener Füchse schützen
Seit 2021 wird in Wien heftig über die Bejagung von Füchsen diskutiert. Ins Rollen gebracht hatte dies Leopold Kanzler, der als Naturfotograf die Wildtiere beobachtet und deren Leben dokumentiert - die „Krone“ berichtete. Dank Kanzlers Engagement wurde das Thema im Wiener Rathaus behandelt - und man kam zu einer Lösung! Denn die Stadt sagte zu, dass die Schonzeit der Tiere vom 1. März bis 31. August verlängert wird. Darüber hinaus einigte man sich auf ein Verbot der Treibjagd. Und tote Wildkörper müssen künftig der Wissenschaft überlassen werden.

Naturfotograf Leopold Kanzler dokumentiert das Leben der Wildtiere in der Stadt. (Bild: Leopold Kanzler)
Naturfotograf Leopold Kanzler dokumentiert das Leben der Wildtiere in der Stadt.

Landesjagdverband auf der Fährte der Tiere
So weit, so gut. Doch längst ist nicht alles zum besten. Denn der Landesjagdverband will sich an diese Reform nicht halten! Schwammige Ausreden der Weidmänner, wie der Fuchs würde das Niederwild ausrotten, sind längst wissenschaftlich widerlegt worden. Auch Forstdirektor Andreas Januskovecz bestätigt auf Anfrage der „Krone“, dass das Töten der Füchse absolut nicht notwendig sei, da sich die Bestände selbst regulieren, und man möglichst wenig in die Natur eingreifen sollte.

DI Andreas Januskovecz, Forstdirektor Wien. (Bild: C.Jobst/PID)
DI Andreas Januskovecz, Forstdirektor Wien.
Zitat Icon

Seitens des Forst- und Landwirtschaftsbetriebes der Stadt Wien werden bereit seit Jahren keine gesunden Füchse mehr bejagt.

DI Andreas Januskovecz, Forstdirektor der Stadt Wien

Traurige Tatsache: Ob man als Fuchs nun in Wien überlebt, oder nicht, hängt auch davon ab, wo sich der Bau befindet! Denn die Stadt hat drei Viertel der Fläche geschützt. Auf ein Viertel hat jedoch der Jagdverband Zugriff - und dort geht das sinnlose Töten der Tiere weiter. Noch!

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt