Vereinbarung fix

Bruckneruni bekommt Nikolaus Harnoncourt Zentrum

Nikolaus Harnoncourt war einer der wenigen wirklichen Weltstars unter den Dirigenten. Er hat ein Millionenpublikum erreicht und ist sich dabei immer treu geblieben. Er war auch in St. Georgen im Attergau verwurzelt.

(Bild: AP/Urs Flueeler)

Im kommenden Jahr 2024 wäre der weltberühmte, österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt 95 Jahre alt geworden. Sein Lebensweg führte ihn von seiner Geburtsstadt Berlin, über Graz und Wien letztendlich nach St. Georgen im Attergau. Nun wird sein Nachlass der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz übergeben, denn hier entsteht das Nikolaus Harnoncourt Zentrum.

Er war einer der wenigen großen Weltstars unter den Dirigenten: Nikolaus Harnoncourt (1929-2016). Sein Lebensweg führte ihn auch nach Oberösterreich. „Mein Vater hat in St. Georgen im Attergau eine Heimat gefunden - und die letzte Ruhestätte“, schildert Sohn Franz Harnoncourt die Verbindung.

Dem Land OÖ gelang es nun, den künstlerischen Nachlass für das Bundesland nachhaltig zu sichern. Auch andere Länder hatten Interesse bekundet. Nun aber gründet sich an der Anton Bruckneruni das Nikolaus HarnoncourtZentrum, das den Nachlass auf- und bearbeiten wird. „Für die Bruckneruni ein großer Moment“, unterstreicht Rektor Martin Rummel die Bedeutung.

Martin Rummel (li.), Rektor der Bruckneruni, mit Franz Harnoncourt, Sohn des Dirigenten und Geschäftsführer der OÖ Gesundheitsholding

(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

Aufarbeitung und Impulse
„Der Nachlass umfasst 20 Regalmeter Aufzeichnungen, Partituren und mehr“, gibt Sohn Franz Harnoncourt Einblick. Die Familie wolle das „künftigen Generationen zur Verfügung stellen.“ Das Zentrum widmet sich u.a. der Erfassung und Digitalisierung und wissenschaftlichen Bearbeitung des Nachlasses, es soll aber auch eine kulturphilosophische Denkwerkstatt mit Veranstaltungen in St. Georgen etablieren.

Die Anton Bruckner Privatuniversität am Fuße des Pöstlingbergs in Linz-Urfahr

(Bild: Simon Bauer)

Finanzplan ist fix
Das Land OÖ stellt pro Jahr rund 460.000 Euro zur Verfügung. Nächste Woche wird der Leiterpostenausgeschrieben: „Noch im April soll es eine Entscheidung geben“, so Rummel.

Uni bekommt neue Adresse
Als Ausdruck der besonderen Verbindung der Bruckner-Uni zum Erbe von Nikolaus und seiner im Juli des Vorjahres verstorbenen Frau Alice Harnoncourt soll der Platz vor der Uni nach der Geigerin benannt werden. Der Linzer Stadtsenat habe bereits einen entsprechenden Beschluss gefasst.