Für die Polizei ist der Raubüberfall auf eine Steirerin (55) in Stattegg so gut wie geklärt, fünf Verdächtige - darunter Vater und Sohn - sind in Haft. Das Diebesgut, das sie auch im Garten eingegraben hatte, ist aber weg.
Ein wahres Martyrium erlebte am 15. Dezember des Vorjahres eine Steirerin in ihrem Haus in Stattegg: Von vier Maskierten wurde sie überwältigt und mit Kabelbindern und Klebeband an einen Sessel gefesselt. Dann verlangten sie den Code für einen Tresor.
Da ihr dieser im Schock nicht einfiel, schnitten die Täter den 300-Kilo-Koloss mit einem Winkelschleifer aus der Wand und zerrten ihn in einen Kastenwagen, mit dem sie das Weite suchten. Im Tresor befanden sich nicht nur Münzen, sondern auch Schmuck und Bargeld.
Dass die Täter über Insiderwissen verfügt haben mussten, liegt für die Polizei auf der Hand. Sie machten sich nämlich nicht nur im Hausinneren zu schaffen, sondern auch im Garten. Denn dort hatte das Opfer auch ein Versteck: Unter einem Hasenstall hatte die Frau Hunderte Goldmünzen verscharrt - und die sind jetzt alle futsch!
Vater als Tippgeber für Raubüberfall?
Drehscheibe der Bande dürfte ein Brasilianer sein (22), der sich aktuell auf der Flucht befindet. Er kennt alle Verdächtigen - zu denen auch der Sohn (28) des mittlerweile Ex-Lebensgefährten des Opfers (57) zählt. Ehemalig deswegen, weil der gebürtige Kroate nun auch von der Polizei festgenommen wurde. Er soll als Tippgeber an seinen Sohn fungiert haben.
Bildmaterial von Teilen des Diebesguts wurde auf seinem Handy sichergestellt. Sein Sohn wiederum soll sich mit dem Brasilianer, den er von der Berufsschule kennt, in zahlreichen Telefonaten abgesprochen haben. Weiters sind auch zwei Russen (27, 28) in den Raubüberfall involviert.
Die bisherigen Verdachtsmomente gegen meine Mandanten basieren auf reinen Vermutungen und nicht auf konkreten Hinweisen. Die Bilder auf dem Handy des Ex-Lebensgefährten wurden nie weitergeschickt. Das sind also lediglich Indizien.
Anwalt Christian Fauland
Anwalt weist Beschuldigungen zurück
Anwalt Christian Fauland vertritt Vater und Sohn, die teils einschlägige Vorstrafen aufweisen. Für ihn reichen die Anschuldigungen aber nicht aus: „Die Verdachtsmomente basieren auf Vermutungen, mein Mandant hat die Fotos am Handy nie an seinen Sohn weitergeschickt.“ Weitere Ermittlungen laufen.
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