Kasberg-Desaster

Die Lifttrasse ist schlecht für die Jagdkasse

Oberösterreich
09.03.2023 08:00

Rot- und Gamswild im Amtal sind für einige Grundbesitzer viel Geld wert, da hat der Tourismus scheinbar das Nachsehen.

Die Jäger im Almtal kommen nicht zur Ruhe. Im Vorjahr gab es bekanntlich Zores, weil bei den Abschusszahlen der Hirschkühe geschummelt worden sein soll und die Förster wegen steigendem Verbiss auf die Barrikaden gingen. Die Folge: Jeder Abschuss in den 34 Jagdgebieten mit 37 Pächtern muss genau kontrolliert, jeder Abschuss binnen drei Stunden gemeldet und dann auch das getötete Tier vorgelegt werden.

Haus Hannover und Stift Kremsmünster
Und jetzt ist wieder die Jagd im Visier, genauer die Grundeigentümer - die größten sind übrigens das Adelsgeschlecht Hannover und das Stift Kremsmünster, das aber abseits vom Lift- und Pistengebiet Besitztümer hat - , weil fünf davon dem Konzept für den Sommerbetrieb am Kasberg in einem gemeinsamen Brief eine klare Absage erteilten. Ein wichtiger Grund für dieses Veto soll sein, dass die verkauften Abschüsse mehr Geld bringen, als die Verpachtung an den Lift.

Stolze Preise
In der Region werden vor allem Rot- und Gamswild, dazu auch Birk-, Raufußhühner oder Auerhähne bejagt. Je nach Größe, Alter und Trophäe können für einen Rothirsch mehr als 10.000 Euro verlangt werden. Gämsen kommen - je nach „Klasse“ - in Österreich locker auf bis zu 3500 Euro, ein Birkhahn auf 2500 Euro und ein Auerhahn auf knapp 4000 Euro. „Der Landesjagdverband wurde in der Causa Kasberg noch nicht eingebunden. Aber wir plädieren für ein Miteinander“, sagt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner.

Lesen Sie dazu den „Krone“-Kommentar von Markus Schütz

(Bild: Krone KREATIV, Alexander Schwarzl, Markus Wenzel)

Die sichere Bank für einzelne
Viel rund um die Gründe für das Nein von fünf Grundbesitzern zum Ganzjahreskonzept am Kasberg ist vermutlich Spekulation. Nur die Jagd alleine zu nennen, wird zu kurzgegriffen sein.

Doch ist sie im Teil der Vermarktung des eigenen Grund und Bodens im Vergleich eine sichere Bank. Während der Winterbetrieb des Kasberg schon seit rund zehn Jahren böse gesagt ein Sterben auf Raten ist, sind Forstbetrieb und Jagd am eigenen Grund eine abgesichert planbarere Ertragsquelle mit weniger Ärger.
Aber der Preis ist im Vergleich hoch. Diese sichere Bank gilt nur für wenige, während der Kasberg für viele Einnahmen bietet.

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