PVZ in weiter Ferne

Ärzte für den Linzer Süden sind jetzt abgesprungen

Während das zehnte Primärversorgungszentrum nächste Woche in der Harterfeldstraße in Leonding eröffnet, ist das dritte Ärztezentrum in Linz in weite Ferne gerückt.

Der Zehner ist voll! Am 13. März eröffnet offiziell das 10. Primärversorgungszentrum (PVZ) Oberösterreichs in der Harterfeldstraße in Leonding. Grund genug für Land, Ärztekammer und Gesundheitskasse, sich gestern dafür ordentlich selbst zu feiern.

Alle zeigten sich begeistert
LH-Stv. Christine Haberlander lobte vor allem das Zusammenspiel: „Bei den Primärversorgungseinrichtungen hat sich der bewährte Weg des Miteinanders einmal mehr als erfolgreich erwiesen.“ ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzender Michael Pecherstorfer stieß ins selbe Horn und frohlockte: „Dank unserer hervorragenden Kooperation liegt Oberösterreich heute an der Spitze bei der Primärversorgung.“ Und auch Ärztekammer-Kurienobmann-Stellvertreter Wolfgang Ziegler zeigte sich begeistert: „Die bisherigen neun PVZ sind ein gutes Beispiel, wie man junge Kolleginnen und Kollegen in den niedergelassenen Bereich bringt.“

Jungmediziner hatten Interesse
Letzteres wollte für den seit längerem unterversorgten Linzer Süden nun aber so gar nicht klappen. Dort hätte es zuletzt mehrere ambitionierte Jungmediziner gegeben, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollten und die tatsächlich interessiert daran waren, ein Primärversorgungszentrum auf die Beine zu stellen. Am Ende fehlte es aber nicht nur an der passenden Immobilie, laut Insidern soll die Ärzte auch etwas der Mut verlassen haben, weil sie das Gefühl überkam, dass Vertreter der Gesundheitskasse ihnen das Unterfangen sogar eher ausreden wollten.

Auch auf Bundesebene ist die Situation angespannt. Die Ärztekammer spricht sich gegen jene Regierungspläne aus, mit denen sie bei der Schaffung von Primärversorgungseinheiten entmachtet werden soll.