Spruchreif

Armageddon in Kleindiex: Trio in Untersuchungshaft

Diese Waffen wurden auf dem Hof in Kleindiex gefunden. Die Besitzer sind nun in U-Haft.

(Bild: LPD Kärnten)

Die Waffensammler schweigen zu den Vorwürfen. Seit zehn Tagen. Sie müssen aber wegen Verdunkelungsgefahr in Untersuchungshaft. 

Sprengstoff, Kriegsmaterialien, Dutzende Waffen, eine wie bei James Bond als Spazierstock getarnt: Der Verdacht, dass es sich bei den drei Tatverdächtigen aus Kleindiex um mehr als nur Waffennarren handelt, verhärtet sich.

Spruchreif: Kerstin Wassermann über die Waffensammler von Kleindiex.

(Bild: Krone LPD)

Tagelange Hausdurchsuchungen 
Wie berichtet, gab es tagelange Hausdurchsuchungen bei zwei Briten (67 und 69) und einem jungen Steirer (29) - deren Ergebnisse das Trio nun hinter Gitter brachte, wie die Staatsanwaltschaft Klagenfurt der „Kärntner Krone“ bestätigt: „Gegen alle drei wurde wegen Verdunkelungsgefahr die Untersuchungshaft beantragt und auch verhängt“, heißt es.

Gegen einen Mann besteht ein aufrechtes Waffenverbot; alle drei würden seit Auffliegen des Lagers vor zehn Tagen beharrlich schweigen und hätten nichts zu den Vorwürfen ausgesagt, die bisher vorliegen: Dass sie ohne Genehmigung und ordnungswidrig Waffen und Sprengmittel auf ihrem Hof gehortet hätten.

Ein Hof in Kleindiex, der zum Waffenlager wurde.

(Bild: Schager Gerlinde)

Sichergestellter Computer soll Antworten liefern
Wozu? Antworten darauf sollen die sichergestellten Computer und das Internet liefern - der Verdacht besteht, dass es sich um Angehörige einer Weltverschwörersekte handeln könne, die im idyllischen Kleindiex Armageddon heraufbeschwören wollten. Dadurch bestehe auch der Verdacht der „Vorbereitung eines Verbrechens durch Sprengmittel“.

Kurioser Paragraph
Dieser §175 des Strafgesetzbuches muss zum Glück in der Praxis kaum angewandt werden. Allerdings ist er recht kurios: Denn er regelt nicht nur den Erwerb von Dynamit, sondern unter anderem auch von Kernenergie wie Atombomben - wer eine solche hat und einen Anschlag vorbereitet, dem drohen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft. Recht moderat, wenn man die möglichen Auswirkungen berücksichtigt.