Die Kryptobank Silvergate plant wegen drohender Zahlungsunfähigkeit nach hohen Verlusten ihre freiwillige Abwicklung. Der Geschäftsbetrieb solle eingestellt werden, teilte das US-Unternehmen am Mittwoch mit. Die Auflösung sei angesichts der jüngsten Entwicklungen in der Branche „die beste Lösung“, erklärte Silvergate. Sämtliche Einlagen sollen vollständig zurückgezahlt werden.
Silvergate wurde 1988 gegründet und ist seit 2013 in Kryptowährungen aktiv. Die Bank gehörte bisher zu den Schwergewichten der Branche. Die Turbulenzen nach dem Kollaps der Kryptobörse FTX drohten das Unternehmen nun jedoch in die Pleite zu treiben. Die Kryptobank warnte in der vergangenen Woche, dass die Fortführung des Geschäfts fraglich sei und verschob die für den 16. März geplante Vorlage der Geschäftszahlen für 2022. Als Reaktion darauf stoppte die Kryptobörse Coinbase sämtliche Zahlungen von oder an Silvergate.
Das auf Geschäfte mit Cyber-Devisen wie Bitcoin spezialisierte Geldhaus hatte im Jänner für das vierte Quartal 2022 einen Verlust von einer Milliarde Dollar ausgewiesen. Wegen der FTX-Pleite verunsicherte Kunden hatten in diesem Zeitraum Einlagen im Volumen von acht Milliarden Dollar bei Silvergate abgezogen. Dies war ein Rückgang um etwa zwei Drittel im Vergleich zum September 2022. Um liquide zu bleiben, musste das Institut Schuldverschreibungen verkaufen und fuhr allein damit einen Verlust von 718 Millionen Dollar ein.
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