Minister bleibt dabei

Trotz Eklat startet Digital-Uni schon im Herbst

Nahe der JKU soll ab Herbst der Betrieb der Digital-Uni starten.

(Bild: Dostal Harald)

Obwohl im Gründungskonvent die Fetzen fliegen, hält das Ministerium am Zeitplan für das Institute of Digital Sciences in Linz fest. Jetzt geht es vor allem um Schadensbegrenzung.

„Eine gute Lösung ist nicht mehr wahrscheinlich“, hatte Gerald Bast schon im Jänner festgestellt. Damals war der Rektor der Angewandten Uni Wien frustriert aus dem Gründungskonvent der Linzer Digital-Uni zurückgetreten.

Revolte gegen Rektorin
Nachdem jetzt auch noch das oberösterreichische Mitglied des Konvents, Helmut Fallmann, eine Aufsichtsbeschwerde gegen die Bestellung der Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt eingebracht hat, prüft das Wissenschaftsministerium deren Rechtmäßigkeit.

Nur einer fällt aus der Reihe
Man sei gerade dabei, die Beschwerde „sachlich zu entkräften“, sagt Konventsvorsitzende Claudia von der Linden. Acht von neun Konventsmitgliedern hätten „die hohe Bereitschaft, konstruktiv für die Umsetzung der Universität zu arbeiten“, sagt sie in Richtung Fallmann.

„Planmäßige Inbetriebnahme“
Das Ministerium will „möglichst rasch“ prüfen: „Aus derzeitiger Sicht bleibt es bei der planmäßigen Inbetriebnahme“ der Uni, heißt es auf „Krone“-Anfrage. „Der ambitionierte Zeitplan fordert uns“, gesteht von der Linden ein, man habe aber bereits wesentliche Vorarbeiten geleistet.

Hoffnung auf Ruhe
Ob die angeknackste Reputation der Uni noch gerettet werden könne? „Ich gehe davon aus, dass nach der Entscheidung des Ministeriums Ruhe einkehrt.“

Unterstützung für Lindstaedt
Der Dritte Landtagspräsident Peter Binder (SPÖ) ruft indes in einem offenen Brief – samt 20 Mitunterzeichnern, darunter etwa der Linzer Stadtchef Klaus Luger und Emporia-CEO Eveline Pupeter –, dazu auf, „die objektive Entscheidung des Gründungskonvents zu akzeptieren“. Immerhin sei Oberösterreich „kein Land der klüngelnden Männerbünde“.