Um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, sollen bis 2030 55 Prozent der CO2-Emissionen eingespart und bis 2050 gar kein CO2 mehr in die Atmosphäre geblasen werden. Das ist das Ziel des sogenannten EU-Green-Deals, an den sich auch Österreich halten muss. Am Donnerstag hat die Österreichische Energieagentur aufgelistet, wie hoch der Beitrag jedes Bundeslandes bis 2030 sein müsste, um die Ziele zu erreichen.
Laut den präsentierten Zahlen müssen die Länder ihre Emissionen um 48 Prozent reduzieren. Hierbei geht es nur um Treibhausemissionen im Nicht-Emissionshandels-Bereich, also ohne Großindustrie und Energie. Die Herausforderung sei deshalb in Österreich besonders groß, weil hier seit dreißig Jahren die Emissionszahlen etwa gleich hoch seien, sagte der Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Energieexperten Michael Rohrer und der Geschäftsführerin der Erneuerbaren Energie Österreich (EEÖ), Martina Prechtl-Grundnig.
Wien muss am meisten einsparen
Bis 2019 hätte Österreich seine Emissionen seit 2005 nur um elf Prozent reduziert, das sei zu wenig. Wobei hier im Bundesländervergleich Kärnten mit 15 Prozent, gefolgt von der Steiermark (14 Prozent), an erster Stelle liege. Nur die Bundesländer Salzburg und Vorarlberg hätten sich überhaupt Klimaziele gesetzt, die der EU-Verordnung entsprechen. „Natürlich gibt es auch hier Verbesserungspotenzial und Weiterentwicklungspotenzial, aber es gibt diese Reduktionsentscheidungen in manchen Bundesländern“, so Rohrer von der Energieagentur. Insgesamt müsse in Wien langfristig am meisten eingespart werden, auch weil hier viele Gasheizungen in Betrieb seien.
„Sorgenkind Verkehr“
Großen Handlungsbedarf gebe es in puncto Verkehr: „Wir brauchen die Reduktion sehr stark in unserem Sorgenkind Verkehr, wo wir immer noch die Tendenz der Steigerung der Emissionen haben“, erklärte Prechtl-Grundnig. Die meisten privaten Pkw, nämlich etwa 1.054.000, seien in Niederösterreich gemeldet. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste der Verkehr um etwa 30-40 Prozent reduziert werden, heißt es in der Studie. Auch im Burgenland, dem Bundesland mit den wenigsten gemeldeten Pkw (etwa 187.000), können die Ziele nur erreicht werden, wenn die Nutzung um etwa 25-35 Prozent reduziert würde.
Doch auch beim Thema „Gebäude“ seien Maßnahmen notwendig. In Wien werden bei Hauptwohnsitzen etwa 452.000 fossile Heizsysteme eingesetzt, damit führt Wien laut der Studie im Bundesländervergleich. Um bis 2023 die Klimaziele zu erreichen, müssten bis dahin etwa 240.000 der Heizungen gegen eine klimafreundliche Variante getauscht werden. Am zweiten Platz sei Niederösterreich.
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