Was braucht man, um eine Mauer abzureißen? Was wie ein Witz beginnt, ist in Wien rund um den Streit zwischen Martin Ho und seinem Vermieter nun Realität geworden. Die Antwort auf die Frage lautet übrigens: jede Menge Polizei, einen Anwalt und viel technisches Know-how.
Der Berliner Mauerfall war gegen die Causa rund um das „Kleine Haus der Kunst“ ein Klacks. Wie berichtet, gibt es Streit zwischen Szene-Gastronom Martin Ho und dem Vermieter der Immobilie. Wegen offener Rechnung wollte dieser den Geschäftsmann samt Edel-Einrichtung vor die Tür setzen und hat die Drohung wahr gemacht.
Ho ließ am Freitag Bautrupps aufmarschieren
Um dem Rauswurf den nötigen Nachdruck zu verleihen, mauerte er den Eingang zur Pizzeria einfach zu. Ho klagte und erwirkte ein Gerichtsurteil: Die Mauer muss weg. Weil das nicht geschah, ließ Ho am Freitag Bautrupps aufmarschieren.
„Krone“ war bei der dreistündigen Aktion dabei
„Wir hatten eine bewilligte Exekution, um uns den Zutritt zum Geschäftslokal zu verschaffen“, sagt Hos Anwalt. Leichter gesagt als getan. Die „Krone“ war bei der dreistündigen Aktion dabei: Zuerst musste die herbeigeeilte Polizei davon überzeugt werden, dass es sich nicht um einen Einbruch handelt. Ein Schlosser bohrte die Türen auf, ein anderer Handwerker kraxelte durch ein Küchenfenster, um die elektrische Schiebetür zu öffnen. Danach sollte die Ziegelmauer abgetragen werden.
Die Geschichte zeigt, dass weder der Bau von Mauern noch Selbstjustiz zum Erfolg führen.
Martin Ho
Da sich laut Anwalt aber fremde Personen in den Räumen befanden, kam es zu Handgreiflichkeiten. Die Polizei rückte erneut an. Erst dann konnte die Mauer fallen. Hos Anwalt: „Da die Personen die Örtlichkeit nicht verlassen wollten, sind wir abgezogen. Jetzt werden wir Beugehaft beantragen.“
Szene-Gastronom Ho meldete sich nach der Aktion auch selbst noch zu Wort: „Die Geschichte zeigt, dass weder der Bau von Mauern noch Selbstjustiz zum Erfolg führen. Lukas Neugebauer und seiner LNR Development mangelt es offensichtlich an Respekt vor der Justiz und Rechtsverständnis. Die Dots Group wird alle Rechtsmittel ausschöpfen. Die bisherigen Entscheidungen der Gerichte sprechen eine eindeutige Sprache über das rechtswidrige Vorgehen von LNR Development.“
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