Er soll einen Blumen-Laden in Linz überfallen und dabei 310 Euro erbeutet haben. Doch vor Gericht scheint die Sache nicht ganz so klar sein. Obwohl das Opfer sicher war, den Täter identifizieren zu können, blieben Zweifel.
Am Überwachungsvideo eine Perücke mit krausem Afro-Look unter einem Kapperl, am Landesgericht in Linz nach hinten gegelte Haarpracht: Ist der 33-jährige Angeklagte jener Räuber, der vergangenen Juni in Linz Ebelsberg einen Blumenladen mit einer Gaspistole überfallen und 310 Euro erbeutet hatte?
Freundin erkennt ihn nicht
Die Freundin des Angeklagten, der seine Unschuld beteuert, will ihn am Überwachungsvideo nicht erkennen. Die Richterin lud zur Gegenüberstellung – vier Statisten und der Angeklagte, alle verkleidet wie beim Überfall. Das Opfer, die Verkäuferin, war alleine mit dem Räuber im Laden, zeigte auf den Angeklagten, auch bei einer Stimmprobe fischte sie unter fünf Möglichkeiten jene des Verdächtigen heraus.
Gutachten kommt
Doch die Richterin geht auf Nummer sicher und hat nun ein anthropologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Darin wird der Räuber am Video genau vermessen - Größe, Gesichtszüge, etc. - und das Ergebnis mit dem Angeklagten verglichen. Damit sollen letzte Zweifel ausgeschlossen werden. Bis zur Fertigstellung dieses Gutachtens wurde die Verhandlung auf unbestimmte Zeigt vertagt. Dem Angeklagten drohen übrigens bis zu 15 Jahre Gefängnis.
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