Sichtbare Tattoos bei der Polizei sind künftig erlaubt - die „Krone“-Story schlägt hohe Wellen. Schwarze und rote Gewerkschafter sind dagegen.
Junge Leute sollen rekrutiert werden – junge, engagierte Frauen und Männer, denen eine Karriere im Polizeidienst wegen eines tätowierten „Punkterls“ nicht mehr verweigert werden soll. Wie berichtet, verkündete Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) das Ende des veralteten Verbotes sichtbarer Tattoos in der „Krone“ und löste damit einen handfesten Streit aus. Polizeiintern regt sich heftiger Widerstand!
Vor allem in den Reihen der „älteren Semester“ im Korps – in ungewohnter Einigkeit wettern die schwarzen und roten Polizeigewerkschafter Reinhard Zimmermann (59) und Hermann Greylinger (62) gegen den Minister-Vorstoß. „Wenn er glaubt, damit das Rekrutierungsproblem zu lösen, ist er gänzlich falsch abgebogen, der ,Output‘ wird überschaubar sein“, sagt FSG-Vorsitzender Greylinger. FCG-Boss Zimmermann meint: „Die Bevölkerung hat sich ein vernünftiges Erscheinungsbild der Polizei verdient.“
Aber wie genau definiert man Vernunft? Karner sagt ganz klar: „Es hat sich in der Gesellschaft, vor allem bei jungen Menschen, viel verändert. Tätowierungen sind heute ein Bestandteil der Lebenskultur, dem wird durch die Liberalisierung der geänderten Vorschrift Rechnung getragen.“ Jedes sichtbare „Peckerl“ soll aber auch künftig einzeln geprüft und begutachtet werden.
Bewerber mit NS-Verherrlichungen, Totenköpfen und Co. können auch weiterhin keinen Dienst bei der Exekutive verrichten. Dem altbewährten Gewerkschaftsduo ist das egal. Veränderungen sind unerwünscht.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.