„Phosgen“-Kartusche

Giftgas-Alarm bei der Gmundner Polizeiinspektion

Oberösterreich
12.03.2023 10:00

Ein höchst gefährlicher Gruß aus der Vergangenheit sorgte für Aufregung in der Polizeiinspektion Gmunden im Salzkammergut: Ein Mitarbeiter einer Pinsdorfer Entsorgungsfirma hatte einen Behälter entdeckt, der eine Gaskartusche enthielt. Was ihn zum Glück stutzig machte: Die Kartusche trug die Aufschrift „Phosgen“ - Giftgas!

Dieser äußerst giftige Stoff wurde im Ersten Weltkrieg unter dem Namen „Grünkreuz“ als Gaskampfstoff und kostete dem Großteil der etwa 90.000 Gasopfer des Ersten Weltkriegs das Leben. Die Bezeichnung „Grünkreuz“ kommt davon, dass die Granaten, die damit gefüllt waren, mit diesem Symbol kenntlich gemacht worden waren.

Räumung und Sperrung
Bei der Polizei Gmunden herrschte zunächst Verwunderung, dann Aufregung. Die Räumung der Inspektion und die Sperrung der Alois-Kaltenbrunner-Straße wurden verfügt.

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Bei Phosgen handelt es sich um einen wirklich sehr gefährlichen Kampfstoff. Es wird heute noch als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Medikamenten eingesetzt.

Bundesheersprecher Pierre Kugelweis

Bundesheer wurde zum Assistenzeinsatz angefordert
„Um 9.20 Uhr wurden wir von der Landespolizei Oberösterreich zum Assistenzeinsatz angefordert“, berichtet Bundesheersprecher Pierre Kugelweis: „Bei Phosgen handelt es sich um einen wirklich sehr gefährlichen Kampfstoff. Es wird heute noch als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Medikamenten eingesetzt. Wir haben eine Kommandantin und fünf ABC-Spezialisten von unserem Stützpunkt in Korneuburg in Gang gesetzt. Die Kartusche war glücklicherweise dicht verschlossen. Wir haben sie mitgenommen, werden am Montag untersuchen, was wirklich drin ist.“

Wichtig ist dem Heeressprecher auch, dass aufgrund der vorsichtigen Vorgangsweise keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe.

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