Die Internet-Kriminalität expoldiert. Große Firmen werden Opfer von Erpressern und Industriespionage steht auf dem Tagesprogarmm. Ein Security-Experte aus OÖ fordert deshalb eine engere Zusammenarbeit von Polizei und Bundesheer mit den heimischen Experten.
Aktuelle Daten zeigen, dass rund elf Prozent der Straftaten in Österreich dem Bereich Cybercrime zugerechnet werden können. Dem hat man am Landeskriminalamt Oberösterreich Rechnung getragen und in einem in Österreich einmaligen Pilotprojekt eine Cybercrime-Einheit gebildet – wir berichteten.
Zusammenarbeit gefordert
Für den oberösterreichischen Cybersecurity-Experten Alois Kobler (36) von Blue Shield Security in Leoding ist das ein guter Ansatz, er fordert allerdings mehr. „Die staatlichen Behörden und private Sicherheitsfirmen sollten intensiver zusammenarbeiten, um so besser vor Angriffen geschützt zu sein“, so Kobler. Sein Vorschlag: Man solle ein „Rapid Response Team“ gründen. Das ist eine schnelle Eingreiftruppe, in der Experten, die Exekutive und das Bundesheer zusammenkommen und gemeinsam Strategien entwickeln.
„In den USA ist man da schon sehr weit bei so einer Zusammenarbeit, wobei dort die Privaten schon sehr viel Einfluss haben. Der Grund: Dort sieht man Cyberattacken als Angriff auf das Land. Das wird in Österreich so nicht gehen“, weiß Kobler um die Schwierigkeit der Aufgabe.
Industriespionage ist das ganz große Problem
Und noch etwas gibt der Experte zu bedenken. „Bekannt werden immer die Fälle, bei denen es um Erpressung oder Attacken, die die Produktion lähmen, geht. Dabei ist das wirklich große Problem die Industriespionage. Darüber redet niemand gerne, aber diese Angriffe machen den größten Teil der Cyberattacken aus und verursachen auch den größten Schaden“, ist sich Kobler sicher.
In den USA ist man da schon sehr weit bei so einer Zusammenarbeit, wobei dort die Privaten schon sehr viel Einfluss haben. Der Grund: Dort sieht man Cyberattacken als Angriff auf das Land an.
Alois Kobler, Cybersecurity-Experte aus Oberösterreich
Auch deshalb sei eine Bündelung der Technologien und Zuständigkeiten so wichtig. „In Wirklichkeit wird uns nichts anderes übrig bleiben“, so Kobler. Denn eines ist auch klar: Die Gangster im Internet haben keine Bedenken, alle Möglichkeiten auszuschöpfen.
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