Hunderte noch auf See
Mehr als 1000 Migranten kamen in Süditalien an
In Süditalien sind am Samstag zwei Schiffe der Küstenwache mit mehr als 1000 Migrantinnen und Migranten eingetroffen. Hunderte Menschen sollen noch an Bord von seeuntauglichen Booten sein. Die schlechte Wetterlage erschwere die Rettungsaktion, hieß es.
Für das Wochenende wurden starke Winde und zunehmend rauere See angekündigt. Die italienische Küstenwache hat laut eigenen Angaben seit Freitag 1200 Migrantinnen und Migranten gerettet. In der Nacht auf Samstag traf ein Fischerboot mit ungefähr 500 Personen an Bord im Hafen der süditalienischen Stadt Crotone ein. Darunter waren zum Großteil Flüchtlinge aus Afghanistan. Insgesamt stammen die meisten, die in Italien ankommen, aus Cote d ́Ivoire, Guinea, Bangladesch und Tunesien, wie das Innenministerium mitteilte.
Das zweite Boot am Samstag kam mit 584 Menschen im Hafen von Reggio Calabria an. Laut den Behörden waren darunter 70 Frauen und Kinder. Hunderte weitere Migrantinnen und Migranten sollen noch auf See treiben.„Die Rettungsmaßnahmen sind aufgrund der großen Anzahl von Menschen an Bord der treibenden Boote besonders komplex“, sagte eine Vertretung der Küstenwache. Diese war zuletzt kritisiert worden, weil sie Ende Februar einem Boot mit Migrantinnen und Migranten zunächst nicht geholfen hatte. Wie berichtet, kenterte das Holzboot vor der kalabrischen Küste. Mindestens 76 Menschen kamen ums Leben, am Samstag wurden noch Leichen geborgen.
Behörde: Gingen nicht von Notsituation aus
Die Behörde und die Regierung erklärten, nicht von einer Notsituation ausgegangen zu sein. Am Donnerstag wurden neue Einwanderungsregeln beschlossen, die reguläre Migration fördern sollen. Darüber hinaus soll verschärft gegen Schlepper vorgegangen werden. Schlepper, die den Tod von Migrantinnen und Migranten verursachen, können künftig mit bis zu 30 Jahren Haft bestraft werden. Auch die Orte, um Menschen ohne Einwanderungserlaubnis in ihre Herkunftsländer rückzuführen, sollen ausgebaut werden.
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