Für Ukraine-Krieg

Wagner-Gruppe rekrutiert sogar schon an Schulen

Ausland
12.03.2023 15:04

Die berüchtigte Söldner-Truppe Wagner, die im Ukraine-Krieg für ihre besonders grausame Vorgehensweise bekannt ist, wird immer kreativer bei der Suche nach Rekrutierungskanälen. Mittlerweile werden sogar schon Schulen und Sportvereine herangezogen, die von Kindern besucht werden.

Der Chef der Söldner-Gruppe „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, hatte am 10. März bekannt gegeben, dass in 42 russischen Städten Rekrutierungszentren eröffnet worden seien. Der Information wurde eine Liste mit Adressen dieser Orte beigefügt.

Wagner-Gruppe rekrutiert sogar schon an Schulen
Journalisten des Online-Portals „Taiga.Info“ überprüften sechs Adressen in Sibirien und stellten fest, dass auch auf dem Gelände von Schulen und Sportclubs Soldaten für den Krieg gesucht werden, wie die unabhängige russische Nachrichtenseite „Meduza“ anführt. Es wird also an Orten mobilisiert, wo Kinder hingehen.

Beispielsweise befindet sich in der russischen Stadt Omsk im orthodoxen sportlich-patriotischen Club „Desantnik“ (dt.: „Fallschirmjäger“) ein „Wagner-Zentrum“ - ganz im Sinne des faschistoiden Staates, der Russland ist. Die Massen werden über die Kirche manipuliert, die hinter Putins Krieg steht. Die Leute sollen sportlich (stark) und patriotisch sein und ihr Leben für ihr Vaterland opfern. Besonders skurril ist, dass das „Wagner-Zentrum“ in einem Gymnasium untergebracht ist.

In der Hauptstadt der russischen Region Altai im Süden Westsibiriens befindet sich in einer städtischen Kindererziehungseinrichtung ein Rekrutierungszentrum. Ähnliches ist auch in der Stadt Irkutsk zu finden, im Club „Profi“.

Söldnertum in Russland eigentlich verboten
Auch die Städte Krasnojarsk und Tschita verfügen über Sportzentren, über die man sich der Wagner-Truppe anschließen kann. Sie werden ebenfalls von Kindern besucht. „Taiga.Info“ weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Söldnertum nach russischem Recht eigentlich offiziell verboten ist.

Vom Gefängnis zum Fitnessstudio
Zuvor hatte die Wagner-Gruppe in Gefängnissen Söldner rekrutiert und den Sträflingen für Kriegsdienst eine Begnadigung in Aussicht gestellt. Aufgrund der stark zurückgegangenen Bereitschaft der Häftlinge setzte Prigoschin diese Rekrutierungsoption aus. Anfang März kam dann die neue Ankündigung: Man würde ab nun in Fitnessstudios nach Soldaten suchen. 

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