So nahm die burgenländische Polizei ein steirisches Pärchen fest, das im Verdacht steht, von Jänner 2003 bis Juli 2011 insgesamt 38 Kilogramm Cannabisblüten verkauft zu haben. Ein burgenländischer "Geschäftspartner" soll mit 16,5 Kilogramm innerhalb der vergangenen zweieinhalb Jahre Geld "verdient" haben, berichtete die Sicherheitsdirektion Burgenland am Dienstag. Laut Polizei haben die drei damit mehr als eine halbe Million Euro eingenommen.
Indoorplantage im Keller entdeckt
"Wir haben in dem Einfamilienhaus des Pärchens zahlreiche Beweisgegenstände, 281 Stück Cannabispflanzen und bereits für den Verkauf abgepacktes Suchtgift sichergestellt. Im Keller haben wir eine sehr professionell betriebene Indoorplantage gefunden", so ein Kriminalist. "Von außen konnte man den Anbau nicht erkennen, da der Keller einerseits recht tief liegt und die Plantage so geschützt war, dass kein Geruch hinausdringen konnte", erklärte er.
Das Paar, die Frau ist 38 Jahre alt, ihr Mann 35, soll die selbst angepflanzten Drogen meistens in Stegersbach im Bezirk Güssing an namentlich bekannte Subdealer verkauft haben. Diese hätten dann ihre Kunden in den Bezirken Güssing und Eisenstadt-Umgebung mit dem Suchtgift versorgt.
"Wir haben seit März in diesem Fall ermittelt. Nun ist er abgeschlossen", sagte der Polizist. Für das Trio klickten bereits im Juli die Handschellen. Die beiden Männer wurden in die Justizanstalt Eisenstadt, die Frau in die Justizanstalt Wiener Neustadt gebracht. "Alle drei sind nach wie vor in Untersuchungshaft", so der Ermittler. Zwei Burgenländer im Alter von 32 und 38 Jahren wurden ebenfalls angezeigt.
1,5 Meter hohe Cannabispflanzen in Blumentöpfen
In Niederösterreich stellten Beamte der Polizeiinspektion Krems Ende Juli und Ende August insgesamt 67 Cannabispflanzen in Furth bei Göttweig und an der Adresse eines der beiden als Anbauer Verdächtigen sicher (weiteres Bild). Im Augebiet in Furth waren zunächst 35 Stück Cannabispflanzen in Blumentöpfen entdeckt worden. Sie waren jeweils etwa 1,5 Meter hoch, so die Polizei. Als Betreiber der Outdoorplantage wurden in der Folge der 31-jährige Jürgen K. aus dem Bezirk Tulln und der gleichaltrige Christoph P. aus dem Bezirk Krems ausgeforscht.
Bei gerichtlich bewilligten Hausdurchsuchungen wurden Ende August 32 weitere Pflanzen sichergestellt. Sie waren an der Adresse von Christoph P. im hinteren Garten des Grundstückes in Blumentöpfen gepflanzt und 1,5 bis zwei Meter hoch. Bei Jürgen K. fanden sich den Ermittlern zufolge diverse Utensilien für den Cannabiskrautanbau bzw. die -erzeugung.
Letzterer zeigte sich geständig, die Outdoorplantage in Furth gemeinsam mit Christoph P. betrieben zu haben. Das Cannabiskraut sei für den Eigengebrauch bestimmt gewesen. Der Mann gab laut Polizei außerdem zu, bereits im Jahr 2010 sowohl in seinem Erdkeller als auch in seinem Garten 35 Pflanzen zur Suchtgiftgewinnung angebaut zu haben. Christoph P. verweigerte bei der Einvernahme jegliche Angaben. Die Männer wurden angezeigt.
Jäger entdeckt Plantage auf verlassenem Grundstück
Und auch im Bezirk Mistelbach wurde am Montag eine Cannabisplantage (Bilder) von einem Jäger entdeckt, der seinen Fund der Polizei meldete. Beamte fanden schließlich auf dem verlassenen Grundstück am Ortsrand von Riedenthal 35 Pflanzen.
Der Mieter, ein 30-Jähriger aus Wien-Favoriten, gestand laut Sicherheitsdirektion, die Plantage - mit Bewässerung, Dünger und Pflanzenschutzmaßnahmen - für den Eigenkonsum betrieben zu haben. In der Wohnung des Verdächtigen wurden zwei Kilogramm getrocknetes Cannabiskraut und entsprechende Suchtmittelutensilien sichergestellt. Der Mann wurde angezeigt.
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