Aus der Landwirtschaft

Ammoniak-Belastung wächst in Oberösterreichs Luft

Oberösterreich
13.03.2023 13:00

Die Ammoniak-Belastung in Oberösterreichs Luft nimmt zu - und das ist mehrfach eine schlechte Nachricht: „Neben den möglichen Schäden an Boden und Ökosystemen ist der Schadstoff auch für erhöhte Feinstaubbelastung verantwortlich und hat damit eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit der Bevölkerung“, mahnt Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne)

Weniger Ammoniak (mit dem typischen stechenden Geruch) in Oberösterreichs Luft? So, wie es eine Reduktionsverpflichtung nach einer EU-Richtlinie vorsieht: minus ein Prozent für das Jahr 2020, verglichen mit 2005; minus zwölf Prozent bis 2030?

5,2 Prozent Steigerung in Oberösterreich
Davon ist keine Rede, im Gegenteil: „Ein nun vom Umweltbundesamt veröffentlichter Zwischenbericht zeigt leider eine klare Verfehlung der Reduktionsziele. Für Gesamtösterreich wurde eine Steigerung von 3,7 Prozent berechnet, und für Oberösterreich wird ein Anstieg von 5,2 Prozent verzeichnet“, heißt es aus dem Büro von Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne). Der Hauptteil des Ammoniaks (96 Prozent in OÖ) wird in der landwirtschaftlichen Produktion freigesetzt. Ammoniak entweicht hauptsächlich aus den Wirtschaftsdüngern Stallmist und Gülle, die bei der Stallhaltung von Nutztieren anfallen.

EU leitete bereits Strafverfahren ein
Mit Anfang dieses Jahres hat die Europäische Kommission rechtliche Schritte gegen 14 Mitgliedsstaaten, darunter Österreich, im Rahmen eines Vertragsverletzungsverfahrens eingeleitet, da Verpflichtungen zur Verringerung der Luftschadstoffe nicht eingehalten wurden. „Ammoniak (aus der Landwirtschaft) ist der Schadstoff, bei dem die meisten dieser Mitgliedstaaten ihren Verpflichtungen nicht nachkommen“, heißt es dazu aus Brüssel.

Trägt auch zu Feinstaubbelastung beiDer Schadstoff Ammoniak breitet sich in der Luft aus, reagiert mit anderen Luftschadstoffen und bildet Feinstaub. Daher sagt Landesrat Kaineder: „Es ist von enormer Bedeutung, die Luftschadstoffe möglichst gering zu halten. Die EU-Umweltagentur geht von 240.000 frühzeitigen Todesfällen allein aufgrund hoher Feinstaubbelastungen in der EU aus. Ammoniak ist dabei ein Schadstoff, dem wir nun erhöhte Aufmerksamkeit geben müssen.“ Er werde daher an Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (beide ÖVP) herantreten, „damit wir in Oberösterreich schnell gezielte Maßnahmen setzen können“.

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