Fakt ist: Motorradfahren ist in der Regel nicht tödlich. Angst ist ein schlechter Beifahrer und hat schon viele Unfälle verursacht, die ein souveräner, angstfreier, aber vernünftiger Fahrer hätte verhindern können. Warum also nicht die Todesangst auf dem Bike hinterfragen?
Ich will weder das Risiko noch die Zahl der Unfallopfer bagatellisieren, aber es ist ein interessanter Gedanke, der sich auch auf riskride.at findet:
"'Motorradfahrer überlebt Ausfahrt!' - Niemals durfte ich so eine Schlagzeile in einer Zeitung lesen. Wenn über uns geschrieben wird, dann immer nur von Verletzten und Getöteten. Ich versuche … mich auf die zu konzentrieren, die jährlich unverletzt ihrer Leidenschaft nachgehen. Siehe da, es ist die überwältigende Mehrheit."
99,98 Prozent aller Motorradfahrer überleben jährlich
Demnach waren im Jahr 2010 in Österreich 392.806 Motorräder angemeldet. 389.559 davon blieben das ganze Jahr über unfallfrei, 3.179 Fahrer wurden verletzt, 68 getötet.
Es lässt sich also ganz leicht ausrechnen: 99,98 Prozent aller Motorradfahrer überleben jährlich, 99,2 Prozent aller Motorradfahrer verletzten sich nicht!
Betrachten wir das Thema also lieber aus Sicht der Salutogenese (Augenmerk auf "Faktoren und dynamische Wechselwirkungen, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen"), statt aus Sicht der Pathogenese, die sich auf das konzentriert, was wir eigentlich verhindern wollen.
Also nicht: Was ist alles gefährlich, sondern: Was können wir tun, wie können wir uns verhalten, damit wir weiterhin gesund unterwegs sind. Und eine große Bitte an Partner, Angehörige, Freunde von Motorradfahrern: Vermeidet vor einer Ausfahrt mit sorgenvollem Blick zu sagen, pass gut auf dich auf, fahr vorsichtig etc. Damit erreicht man sicher nicht, dass jemand sicherer unterwegs ist. Eher im Gegenteil.
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