Europa rüstet auf

USA bauen Rolle als größter Waffenexporteur aus

Ausland
13.03.2023 09:27

Wegen der Spannungen mit Russland hat Europa in den vergangenen Jahren massiv aufgerüstet. Die Waffenimporte stiegen laut eines aktuellen Berichts des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI im Zeitraum 2018 bis 2022 gegenüber den Jahren zuvor um 47 Prozent, in den europäischen NATO-Ländern waren es sogar um 65 Prozent mehr. Nutznießer der Entwicklung sind die USA, die ihre Position als größter Waffenexporteur weiter ausbauten.

Der Anteil der Vereinigten Staaten an den weltweiten Waffenexporten stieg im Untersuchungszeitraum 2018 bis 2022 von 33 auf 40 Prozent. Insgesamt 23 Prozent der US-Waffenexporte gingen zwischen 2018 und 2022 an Staaten in Europa, in den vier Jahren zuvor waren es elf Prozent gewesen.

Russische Exporte gingen wegen Krieg zurück
Die Ausfuhren des zweitgrößten Waffenexportlandes Russland sanken unterdessen von 22 auf 16 Prozent der weltweiten Exporte. Grund dafür ist, dass Russland der Versorgung der eigenen Streitkräfte Vorrang einräumt. Aufgrund der Sanktionen gegen Russland und des Drucks der USA und ihrer Verbündeten dürfte die Nachfrage anderer Staaten nach russischen Waffen auch weiter gering bleiben, heißt es in dem SIPRI-Bericht.

Drittgrößter Händler ist Frankreich
An dritter Stelle der größten Exportländer von Kriegsgerät liegt Frankreich, das seinen Anteil an den weltweiten Waffenausfuhren in den Jahren 2018 bis 2022 gegenüber den vier Vorjahren von 7,1 Prozent auf elf Prozent erhöhte. Fast ein Drittel der um 44 Prozent gestiegenen französischen Waffenexporte gingen an Indien.

Ein indischer Offizier begutachtet auf einer Rüstungsmesse ausgestellte Schusswaffen. (Bild: AP)
Ein indischer Offizier begutachtet auf einer Rüstungsmesse ausgestellte Schusswaffen.

Größter Empfänger russischer Waffen ist weiterhin Indien, auch wenn das Volumen der Exporte um 37 Prozent zurückging. Dagegen stiegen die russischen Waffenexporte nach China (+39 Prozent) und Ägypten (+44 Prozent), die damit zu den zweit- und drittgrößten Empfängern Russlands aufstiegen.

Ukraine drittgrößter Importeur im Vorjahr
Der größte Waffenimporteur der Welt bleibt Indien, auch wenn dessen Einfuhren im Untersuchungszeitraum zurückgingen. An zweiter Stelle folgt Saudi-Arabien und das kleine Emirat Katar, das seine Waffenimporte zuletzt um 311 Prozent steigerte. An vierter und fünfter Stelle der Rüstungsimporte liegen Australien und China. Die Waffenlieferungen an die Ukraine stiegen erst seit dem russischen Angriffskrieg massiv, weshalb das Land im Jahr 2022 der drittgrößte Waffenimporteur der Welt war. Für den gesamten Zeitraum von 2018 bis 2022 lag die Ukraine noch an 14. Stelle.

Dieser US-Ausbildner schult einen ukrainischen Soldaten beim Umgang mit der bunkerbrechenden M141 im Westen der Ukraine. (Bild: Ukrainian Defense Ministry Press Service)
Dieser US-Ausbildner schult einen ukrainischen Soldaten beim Umgang mit der bunkerbrechenden M141 im Westen der Ukraine.

Konkurrenzkämpfe in Afrika
Hauptlieferant von Waffen für Afrika ist Russland. 40 Prozent der afrikanischen Rüstungsimporte stammten 2018 bis 2022 aus Russland, weit dahinter folgen die USA (16 Prozent), China (9,8 Prozent) und Frankreich (7,6 Prozent). In Afrika südlich der Sahara konkurrieren laut dem Bericht mehrere Waffenexport-Länder um Einfluss.

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