Rat an Start-ups

„Manchmal ist‘s besser, noch eine Runde zu drehen“

Oberösterreich
18.03.2023 13:00

Jeweils 15 Minuten hatten neun Gründer in Wels Zeit, um ihre Produktideen Experten vorzustellen. „Bei ein bis zwei denk’ ich mir ,bang‘“, staunte Heinrich Prokop, der wie Rewe-Manager Markus Kuntke und Birgit Polster (Erste Bank Sparkasse) mit Rat und Tat zur Seite stand. Mit der „Krone“ sprach das Trio über Träume, Realitätssinn und Geduld.

„Was hilft das beste Produkt der Welt, wenn es sich keiner leisten kann?“, sagt Markus Kuntke, der bei Rewe International das Trend- und Innovationsmanagement leitet. An diesem Nachmittag hat Kuntke mit Clever-Clover-Chef Heinrich Prokop, den viele als Investor aus der Puls4-TV-Show „2 Minuten 2 Millionen“ kennen, und Birgit Polster, Start-up-Finanzexpertin der Erste Bank und Sparkassen, im Welas-Park in Wels Platz genommen.

Neun Jungunternehmen stellten im Rahmen des Formats „Start-up Ticket“ in jeweils 15 Minuten dauernden Terminen ihre Produktideen aus den Bereichen Essen, Getränke, Kosmetik und Körperpflege vor. Das Fazit nach dem Gesprächsmarathon? Viele gute Ideen waren beim Stopp in Oberösterreich dabei. „Bei ein bis zwei denk’ ich mir sogar ,bang‘", nickt Prokop anerkennend.

Heinrich Prokop beim Testen eines Produkts in der Puls4-Show „2 Minuten 2 Millionen“. (Bild: Puls4/Gerry Frank Photography)
Heinrich Prokop beim Testen eines Produkts in der Puls4-Show „2 Minuten 2 Millionen“.

Ganz bewusst holt das Experten-Trio die Gründer schon zu einem frühen Zeitpunkt an den Tisch, wo noch nicht zu viel Geld in die Idee investiert wurde. „Es geht ja darum, Unternehmen aufzubauen, die nachhaltig sind“, sagt Polster. „Da ist es gut, wenn sie gar nicht erst die Kohle verbrennen, die sie sowieso nicht haben“, so Prokop, der ergänzt: „Wir nehmen sie an der Hand, helfen mit Kontakten und beim Abschätzen von Risiken.“

Rückkehr des Realitätssinns
Ob sich in den letzten Jahren die Gründerwelt in Österreich verändert hat? Kuntke ortet eine Rückkehr des Realitätssinns. „Das hängt auch damit zusammen, dass selbst Firmen mit coolen Ideen in die Insolvenz rutschten“, so der Rewe-Manager, „ein Start-Up ist die nicht die Garantie für den ultimativen Erfolg“.

Die Teuerungen, die sich auf das Kaufverhalten der Menschen auswirken, machen es für neue Produkte schwieriger. Prokop: „Manchmal gibt man den Gründern daher mit, dass es besser ist, noch eine Runde zu drehen und nicht sofort zu starten. Denn den Preiskrieg kannst als Start-up nicht gewinnen."

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