Vergiftungswelle

100 Schulkinder im Iran noch in Krankenhäusern

Ausland
13.03.2023 16:14

Im Iran sind immer noch 100 Schulkinder mit Vergiftungen in Krankenhäusern. Irans Regierung geht von gezielten Angriffen aus. Die mysteriöse Vergiftungswelle hat das Land aufgewühlt und zu neuen Protesten geführt.

Erste Fälle wurden bereits im November gemeldet, fast ausschließlich an Mädchenschulen. Laut den Ärztinnen und Ärzten handelt es sich um Gasvergiftungen. Todesfälle habe es bisher nicht gegeben, 100 Schulkinder werden noch in Krankenhäusern behandelt. Insgesamt verzeichneten die Behörden 13.000 Verdachtsfälle, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Montag berichtete.

Wütende Angehörige
Eltern und Angehörige der Schulkinder sind empört und wütend. Sie werfen den Behörden vor, versagt zu haben, und geben ihnen eine Mitschuld an der aktuellen Situation. Die Hintergründe sind bisher weitgehend unklar. Die mysteriöse Vergiftungswelle hat das Land aufgewühlt und vergangene Woche neue Proteste ausgelöst.

Muslimische Schule (Symbolbild) (Bild: AFP)
Muslimische Schule (Symbolbild)

Irans politische und geistliche Führung steht seit Herbst unter Druck. Zu diesem Zeitpunkt brachen Proteste gegen die repressive Regierung und das islamische Herrschaftssystem aus, nachdem die Kurdin Jina Masha Amini im Polizeigewahrsam gestorben war. Mehr als 500 Menschen sollen bis dato getötet worden sein, deutlich mehr kamen in Haft. 100.000 Gefangene könnten inzwischen wieder begnadigt worden sein. Diese Zahlen stammen von dem obersten Richter des Landes sowie von Staatsmedien. Sie können nicht überprüft werden.

Inhaftierte könnten sich selbst belassen müssen
Wie viele Demonstrantinnen und Demonstranten noch inhaftiert sind, ist nicht bekannt. Es war das erste Mal, dass die Justiz überhaupt Zahlen zu Festnahmen bekannt gab. Kritikerinnen und Kritiker meinen, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver handle. Sie bemängelten auch, dass für eine Begnadigung eine Anklage vorliegen müsse. Sei dies nicht der Fall, müssten sich Inhaftierte selbst belasten, kritisierten Menschenrechtlerinnen und Menschenrechtler.

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