Final-Einzug bei seinem allerersten ATP-Turnier in Kitzbühel, anschließend Österreichs Nummer eins. Der Aufstieg von Tennis-Hoffnung Filip Misolic war kometenhaft. Nun scheint seine Karriere ein wenig ins Stocken geraten zu sein. „Sicher ist es einer der schwierigsten Phasen meiner Karriere“, gestand der Steirer sportkrone.at.
Auf den Sensations-Lauf in Kitzbühel folgten zumeist Qualifikations-, bzw. Erstrunden-Aus. Ein Halbfinaleinzug beim Challenger in Lissabon war bis dato das höchste der Gefühle. Schwierig für einen Athleten, der bereits an den Top-100 angeklopft hat. „Der Sprung ist sicher nicht leicht, weil man die Punkte verteidigen, neue Ergebnisse liefern muss. Für jeden Tennisspieler ist es besser, wenn er über das nicht nachdenken muss, sondern sich einfach auf sich selbst fokussiert. Aber es wäre sicher toll, wenn mal wieder ein gutes Ergebnis kommt“, so Misolic.
„Ich mag’s schon sehr, Interviews zu geben“
Der seither mehr und mehr aus dem Rampenlicht gerückt ist, nach seinem Höhenflug nicht mehr die (österreichischen) Schlagzeilen dominiert: „Ich wünschte zwar es wäre so, aber dass ich jetzt nicht so oft erwähnt werde, ist überhaupt kein Problem für mich. Im Endeffekt würde es mich auch nicht stören, wenn ich in den Medien bin und keine so guten Ergebnisse habe, wie sich manche erwarten“, lacht der schüchtern wirkende Youngster und verriet: „Ich mag’s schon sehr, Interviews zu geben und hoffe, dass es bald wieder so weit ist.“
Nach Kitzbühel seien „mehrere Türen“ aufgegangen: „Da war ich in der Nähe der Top-100, hätte mich für das NexGen qualifizieren können.“ Der Druck aber auch die Erwartungshaltung stiegen bei ihm selbst und dem Umfeld. „Ich weiß, dass ich das Spiel habe, um in die Top-100 zu kommen, aber so einfach ist das nicht. Bevor ich das Finale in Kitzbühel gespielt habe, war ich nicht einmal noch lange auf der Challenger Tour“, so der 21-Jährige.
Von Thiem abgelöst
Mittlerweile musste er auch den Titel „Österreichs Tennis-Eins“ wieder an Dominic Thiem abtreten. „Nicht schlimm“, so die derzeitige Nummer 146 der Welt: „Es war schon sehr cool einmal die Nummer eins in Österreich zu sein, auch wenn’s nur für eine kurze Zeit war, aber ich kämpfe sicher wieder darum. Der Dominic (Thiem, Anm.), der Jurij (Rodionov, Anm.), der Dennis (Novak, Anm.) der Sebastian (Ofner, Anm.) - wir sind alle richtig knapp beisammen. Ein gutes Ergebnis und der Sprung wird kommen.“
Erst vergangene Woche verpasste Misolic die Indian Wells: In der ersten Quali-Runde hatte er noch den Portugiesen Joao Sousa bezwungen, ehe in der Folgerunde der Chilene Cristian Garin zu stark war. „Überhaupt kein schlechtes Match. Da sehe ich genau, an was ich arbeiten muss,“ nimmt der gebürtige Grazer Indian Wells auch ohne Hauptrundeneinzug als „riesengroße Erfahrung“ für die kommenden Aufgaben mit. Die nach dem Qauli-Aus in Phoenix (Challenger) in Miami (Masters) wartet. Dann geht’s nach vier Wochen Amerika zurück in die Steiermark, wo er sich auf die Sand-Saison vorbereitet.
Misolic glaubt an Thiem-Comeback an der Wetspitze
Mit Dominic Thiem war für einen weiteren rot-weiß-roten Tennisspieler trotz Satz- und 4:1-Führung sowie Chancen im Tiebreak des dritten Satzes (zu) früh Schluss beim Turnier in Kalifornien. „Das Match war eher auf seiner Seite, aber ein, zwei Punkte und es ist leider wieder auf der anderen Seite gewesen“, so Misolic, Zuschauer bei dessen Auftaktniederlage. Letztlich scheiterte Thiem bereits in Runde eins an Adrian Mannarino - ein weiterer Rückschlag am Weg zurück an die Weltspitze. „Ich bleibe bei meiner Meinung, dass er’s zu 100 Prozent schaffen wird, zurückzukommen. Er war schon einmal dort, weiß wie’s funktioniert, er hat die Schläge nicht verlernt“, glaubt er an eine Thiem-Rückkehr, aber weiß: „Es ist ein langer Weg, auf den er im Kopf bereit sein muss.“
Dabei wäre es sowohl für die junge Generation als auch die restlichen Zuseherinnen und Zuseher in Österreich laut Misolic „sehr, sehr wichtig“ wieder einen ÖTV-Athleten an der Weltspitze zu haben - und am besten nicht nur einen, „sondern gleich ein paar“ Es bringe die Kinder zum Tennisspielen und zeige, dass der Sport Spaß mache. „Das bedeutet uns viel, wenn wir Kinder zum Tennis bringen“, wünscht er sich, Vorbild zu sein.
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